Urlaub 2012

Route 2012 (09.02.2012)

 

Die grobe Route 2012

Sie führt mich durch Deutschland nach Usedom an die Ostsee.

Von da an fahre ich an der Ostsee entlang durch Polen, Kaliningrad, Littauen, Lettland, Estland, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und wieder Deutschland.

 

Grundsätzlich gilt die Route nur als grobe Richtung und ich habe noch die Idee nach Murmansk in Russland zu fahren, um mir die Leichen des Kalten Krieges anzuschauen…

 

7 Tage später als geplant (29.06.2012)

 

Heute sollte es eigentlich los gehen 🙁

Aber aus beruflichen Gründen muss ich noch eine Woche hier bleiben und ein paar Sachen zum Ende bingen.
Neuer Termin ist also der 06.07.2012.

Bis dahin steht die Kleine noch traurig in der Garage. Erste „Packprobe“ mit 50kg Gewicht hat Sie mit voller Federvorspannung überstanden und fährt sich erstaunlich gut. Als Ballast dienten 24 0,5l Bierdosen(Rock am Ring Überbleibsel), 4 x 5kg Scheiben von meinen Hanteln und jeweilf 5l Benzin und 5l Wasser. 😀 Leider kann ich soviel Bier nicht mir auf die Reise nehmen 😉 Denn…

…dieses ganze Chaos muss irgendwie verstaut werden. Mein Büro/Gästezimmer ist eine Rumpelkammer! Nächste Woche muss ich die Sachen dann mal sinnvoll in die Koffer und Rolle verpacken. Beim Tesch Treffen hatte ich auch schon fast alles dabei. Aber die Anordnung war etwas suboptimal…

So wie es aussieht lege ich noch einen Stop zwischen Usedom und Danzig ein und schaue bei Kazuo vorbei. Er ist zu gleicher Zeit zum Kajakfahren in Polen unterwegs und es ist so gut wie kein Umweg um vorbeizuschauen.

Vor der Abfahrt melde ich mich dann nochmal…

 

Es geht endlich los… (10.07.2012)

 

Nach nun 1 1/2 Wochen Verspätung viel Arbeit im Büro, Packprobe und fluchen wo man alles hinpacken soll, geht es morgen früh endlich los! Jetzt muss ich noch umschalten in den Reisemodus, die Arbeit hinter mir lassen und das Abenteuer kann beginnen!

Ich bin voller Vorfreunde und Respekt vor der langen Tour, ich halte euch hier auf dem Laufenden! Drückt mir die Daumen und wir sehen und in ein paar Wochen wieder 🙂

 

Einfach durchgerollt 🙂 (12.07.2012)

 

Nach 757 km bin ich gut auf Usedom angekommen. Hinter Münster hat es aufgehört zu schauern uns ich bin trocken weitergefahren. Leider ist hier wegen Blitzschlag das WLAN kaputt, daher nur ein paar Worte, mehr kommt sobald ich wieder Internet habe 😉

 

Danzig ich bin da, wer noch? (14.07.2012)

 

Endlich Internet!? Eigentlich mal schön ohne, aber ein paar Updates nach Hause müssen sein.

Am Mittwoch bin ich super durchgekommen, ohne Stau oder ähnliches ruck-zuck nach Usedom.
Super Campingplatz vorgefunden, im Wald gelegen viel Schatten und direkt am Strand. Also Motorrad abgestellt, Klamotten aus und direkt zum Strand.
Wunderschön:

Wieder zurück musste das Zelt aufgebaut werden. Zwei kühle Bier von der Tanke, war zu spät ;), und der gemütliche Teil konnte beginnen.
Die Berliner waren eine super Truppe und wir hatten einen lustigen Abend. Bin aber recht früh zu Bett, war einfach müde von der Fahrt.

Mein Platz:

Am nächsten Tag war das Wetter erstmal super. Blauer Himmel wie er im Buche steht und angenehme Temperaturen. Leider änderte sich das gegen Mittag und einige heftige Schauern zogen durch. Regenjacke an und einen schönen Strandspaziergang gemacht. 2 Stunden lang war ich unterwegs und habe in der Zeit gerade mal 10 Leute getroffen. Zwischen den Sauern war Sonne da, also ein schönes Naturschauspiel am Meer.

Abends kam Carlo aus Basel mit seinem Motorrad auf den Platz und wir haben uns direkt gut verstanden. Nachdem er sein Zelt stehen hatte sind wir weiter zum Grillfest auf dem Campingplatz. Wurst und Frikadelle -> lecker und weiter zum Bierstand. Die lokale Partyband „Ohrwurm“ spielte auf und unterhielt und mit klassischer „Ein Stern“-Musik, war natürlich „Ein Traum“. Die Berliner sind dann auch noch dazu gestoßen und wir hatten einen lustigen Abend. Ich habe jetzt auf jeden Fall 4 Möglichkeiten in Berlin zu schlafen 🙂

Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden, habe meine Sachen zusammengepackt und bin Richtung Slupsk aufgebrochen. Immer an der Ostsee längs. Eine wirklich schöne Tour.
Highlight war eine Fahrt mit einer Fähre. Ich bin über die Grenze und da viel mir noch ein: Du musst noch Zloty bei der Bank holen! Naja erstmal von der Grenze weg und ein paar Kilometer machen. Tja und auf einmal stand ich auf eine Fähre und es gab keinen anderen Weg. Mal draufgefahren und gehofft irgendwie mit Euro zahlen zu können, oder sich sonst einig zu werden. Ein Opa hat dann im Generalston die Einweisung der Fahrzeuge vorgenommen und war gar nicht zufrieden mit meinem Platz, da ich viel zu viel Raum eingenommen hatte. Wenn du mit dem gleich um den Preis verhandeln muss, dann Prost-Mahlzeit! Die Fähre legt ab, wir fahren und fahren, die Fähre legt an und siehe da: Es war umsonst 🙂 Kennt man bei uns gar nicht 😉

Nachmittags gegen 16:30 Uhr bin ich bei Kazuo angekommen. Quer durch den Walt führte die kleine Straße, danach Plaster, danach Sand und ich war an einem alten sozialistischen Erholungsheim/Jugendherberge gelandet. Die Warnhinweise von 1975 hingen noch im Eingangsbereich, falls der Klassenfeind angreifen sollte 🙂


Es war ein unglaublich schöner Abend mit unglaublich netten und herzlichen Menschen die mich mehr als freundlich berüßt und aufgenommen haben, obwohl wir uns nur schwer unterhalten konnten. Polnische Wanderlieder wurden musiziert und viel Wodka getrunden. Der Abend wird mir lange im Gedächnis bleiben!

Heute Morgen bin ich dann recht schwer aus dem Bett gekommen, nach dem Frühstück ging es aber wieder. Zelt abbauen, Kazuo macht sich auch auf den Weg nach Hause und weiter gehts auf kleinsten Straßen quer durch Polen. Kleine Dörfer wo die Zeit stehengeblieben ist. Auf der anderen Seite stehen in vielen Dörfern auch Neubauten gerade außerhalb auf dem Land. Neue Industriebauten neben alten Kolchosen. Es tut sich viel im Land…

Froh bin ich über mein Motorrad. Es läuft wunderbar und die Federwege sind doch recht angenehm auf den manchmal schlechten Straßen. Es lohnt sich aber die kleinen Strecken zu fahren, da die Landschaft und Dörfer einfach sehr interessant sind. So bin ich heute bestimmt 30km lang durch Alleen gefahren. Haben mich auch vor dem Regen geschützt der zweitweise runtergekommen ist.

Jetzt bin ich in Danzig angekommen, habe ein nettes kleines Hostel gefunden und werde mich auf den Weg in die Stadt machen. Bin auch zu ungeduldig und kann nicht weiterschreiben…
Werde dann bald wieder schreiben was sich gleich passiert… 😀

 

Auf zur Wolfsschanze (16.07.2012)

 

Nachdem ich gut in Danzig angekommen bin, habe ich mich also auf den Weg in die Stadt gemacht. Was soll ich sagen Danzig ist wirklich schön. Eine tolle Altstadt mit vielen Cafes und Restaurants. Erst war es noch etwas zugezogen und regnerisch. Aber nach einer ordentlichen Schauer zeigte sich Danzig von seiner schönsten Seite.

Ich bin dann lecker essen gegangen und habe mir noch ein Bier getrunken. Obwohl ich mit ein paar Leuten ins Gespräch gekommen bin, hat sich für den Abend nichts weiter ergeben. Also bin ich gegen halb 10 zurück ins Hostel, habe noch was gelesen und bin früh ins Bett gegangen.

Am nächsten Morgen war ich gegen 7 Uhr wach und die Sonne strahl! Also ist gute Laune angesagt. Sachen zusammenpacken, frühstücken, aufpacken und auf gehts Richtung Wolfsschanze. Danzig habe ich recht schnell hinter mir gelassen und es ging weiter über wunderschöne kleine Straßen.

Dann hat mich mein Navi das erste Mal im Stich gelassen. Durch kleine Dörfer ging es durch ein Sumpfgebiet und eigentlich sollte hier eine Fähre sein, die mich auf die andere Seite bringt. Diese war aber sicherlich nicht gestern erst außer Betrieb genommen worden 😀

Also musste ich einen anderen Weg finden. Ein Umweg von ca. 20 km wie sich danach herausstellte. Das wirklich schöne war aber der Umweg selbst. Denn die Strecke sah so aus:

Schön durchgeschüttelt ging es weiter bis zur Wolfsschanze. Ich habe mir hier im Hotel eingemietet. Es ist das alte SS Gästehaus. Irgendwie ein komisches Gefühl in einem Zimmer zu schlafen, wo wahrscheinlich Menschen mit viel Blut an den Händen geschlafen haben. Das Restaurant ist im alten Kasino untergebracht und es läuft passende Musik ala „Ein kleiner grüner Kaktus“.

Die eigentliche Anlage ist größtenteils zerstört. Es ist unglaublich das hier 2000 Menschen rund um Hitler gelebt haben. Abgeschottet von der Außenwelt und in dieser kühlen und kahlen Atmosphäre einer Bunkeranlage. Das hier keine menschlichen Gefühle und Ansichten gefördert wurden kann ich mir alleine durch die Lebensumstände vorstellen.

Die Bunker sind riesig und die Wandstärke beträgt sicherlich 5-7 Meter. Die eigentlichen „Wohnräume“ im inneren sind kaum zu erkennen, aber sicherlich klein und beengt.

Hier noch ein paar Fliesen die ich im Bunker von Göring gefunden haben. Das einzige Zeugnis das ich gefunden habe…

Auf dem weg zum Abendessen habe ich dann vor der Hotel ein anderes Motorrad gesehen. Englisches Nummernschild aber „AUS“ Aufkleber auf dem Motorrad. Die Besitzer kamen dazu und wir sind ins Gespräch gekommen. Wie sich herausstellte waren es zwei wirklich unglaublich nette Australier die das Motorrad in England gekauft haben und jetzt 4 Monate durch Europa reisen. Sie haben vor 25 Jahren einen ähnlichen Trip gemacht kurz nach Ihrer Hochzeit. Nachdem wir zusammen essen waren, haben wir noch bis 24 Uhr an der Hotelbar gesessen und nett geplaudert. Jetzt habe ich eine offizielle Einladung nach Australien und muss da wohl in den nächsten Jahren hin. Ein toller Abend!

Jetzt packe ich gleich wieder zusammen und werde mich auf den Weg nach Kaliningrad machen. Bis bald…

 

Kaliningrad, was war da los!? (17.07.2012)

 

Gestern ging es also auf Richtung russische Grenze. Bei jedem Kilometer den ich zurücklegte stieg die Aufregung vor dem bevorstehendem Grenzübertritt. Nach ca. 60km war es dann so weit…
Hier war richtig was los. Sehr viele LKWs, Vans und PKWs hatten sich in einer recht langen Schlange angestellt. Ich habe mich so weit vorgemogelt wie es ging, dann war bye bye Polen angesagt. Erstmal einen Platz finden, wo das Motorrad auch auf dem Seitenständer steht. Das ist nämlich gar nicht so einfach mit dem ganzen Gepäck. Dann ging es los. Passport und alle Koffer aufmachen. Gut nix besonderes drin und ich drufte weiter zur russischen Grenzkontrolle. Hier standen wir dann wieder in der gleichen Schlange mit den gleichen Leuten und das Warten ging von vorne los 🙂

Bei den Russen war dann erst die Passkontrolle angesagt und danach musste ich durch den Zoll. Hier musste ich dann mehr oder weniger alles auspacken und als klar war, dass die Unterhosen keine Gefahr darstellen musste ich die Zollunterlagen für das Motorrad ausfüllen. Die waren sogar auf Deutsch vorhanden. Hier war eine ältere Frau für mich zuständig die sich wirklich sehr nett um micht gekümmert hat. Durfte sogar noch eine Schauer abwarten und dann endlich weiterfahren. Die ganze Prozedur hat ca. 2 1/2 Stunden gedauert.

Auf dem nächsten Parkplatz habe ich dann angehalten und meine Couchsurfing Konkakte in Kaliningrad angerufen. Leider ist keiner ans Telefon gegangen. Ich bin dann erstmal weiter Richtung Stadtzentrum. Mein Navi hat nur die Basemap für Russland, also nur dir wirklichen Hauptstraßen. Die haben sich aber wohl in den letzten Jahren auch sehr stark verändert.

Ich war dann auch etwas unzufrieden mit mir selbst, denn ich war denkbar schlecht vorbereitet. Ich hatte keine Karte von Kaliningrad und Straßenschilder lesen ist ja auch nicht. Wie will ich mich also mit jemanden verabreden. Ich habe dann versucht und ein paar Russen anzusprechen und zu fragen wo ich überhaupt bin. Leider ohne wirklichen Erfolg.

Ein Kontakt von Couchsurfing hat sich dann doch noch gemeldet, musste aber leider arbeiten und wollte mir dann ein recht teures Hotel zu empfehlen. Darauf hatte ich dann aber auch nicht wirklich Lust. Denn das wirklich schöne wäre ja gewesen, wenn mir jemand die Stadt gezeigt hätte.

Zur Stadt selber muss ich sagen, dass Sie doch zum großen Teil recht runtergekommen wirkt und nur im wirklichen Zentrum sich etwas Neues tut. Im Norden der Stadt sind dann noch einige Neubausiedlungen. Hier stehen moderne Häuser, wahrscheinlich die oberen 1000 von Kaliningrad.

Der Verkehr war mörderisch. Der Stärkere gewinnt und einfach nur Staub und Stau! Tja was tun? Irgendwie war ich nicht glücklich damit mir jetzt irgendein Hotel zu suchen und mich dann auf den Weg in die Stadt zu machen. Also habe ich entschlossen ich fahre Richtung Kurische Nehrung und werde da irgendwo unterkommen. Also wieder aus der Stadt raus und weiter über eine schöne neue Autobahn zur Kurischen Nehrung. Es führt nur eine sehr kleine Landstraße über die Nehrung und auf der bin ich dann immer weiter gefahren. Traumhaft schön!

Da weit und breit kein Campingplatz zu sehen war habe ich ein paar Russen am Strand gefragt, ob man auch am Strand zelten darf. Der Strand liegt direkt neben der Straße, hinter der Düne…

Leider ist das Camping am Strand nicht erlaubt. Sie meinten auch es gäbe Kontrollen von den Grenzsoldaten, wobei ich das nicht wirklich glauben mag. es war eine ganz lustige Truppe und ich habe noch was mit ihnen erzählt über das woher-wohin… Dann wollten Sie aber los ins Wasser und das hatten Sie auch wirklich drauf.

Nun war es schon recht spät und ich bin einfach immer weiter gefahren und irgendwann kam dann die Grenze zwischen Russland und Littauen. Hier war nicht so viel los und ich habe mir gedacht: Komm das ziehst du jetzt auch noch durch! Denn mein Navi hatte in Littauen wieder Karten und zeigte eine Campingplatz direkt hinter der Grenze an. Hier ging alles recht schnell. Eigentlich alles rückwärts und keine Kontrolle meiner Koffer 😉 An der littauischen Grenze ging es dann als EU Bürger besonders schnell. Ich wurde noch darauf hingewiesen, dass ich eine Gebühr für den Naturpark der Kurischen Nehrung bezahlen sollte, ich wusste aber nicht wie und wo. Also bin ich mal zur Schranke gerollt und siehe da, sie ging auf 😉

Hier bin ich dann auf einem schönen Campingplatz angekommen und habe direkt mein Zelt aufgebaut und gekocht. Lecker Spaghetti…

Essen, Bier trinken, schlafen…

Hier in Nida ist die größte Wanderdüne Europas. Also bin ich da heute morgen direkt mal hingewandert und ich war alleine. Wünderschöne Aussicht…

Die ganzen Dünen sind Naturschutzgebiet und dürfen nicht betreten werden. Ein Fußweg führt hindurch, der den Strand mit der Stadt Nida verbindet. Oben auf der Düne wurde eine große Sonnenuhr errichtet die mit Symbolen der Ureinwohner der Nehrung versehen ist.

Nach dem Frühstück bin ich dann nochmal los und habe mir den Strand und die Stadt Nida angeschaut. Auch hier ist der Strand wieder wunderschön und die Stadt ist sehr nett und beschaulich.

Die Stadt selber…

Ich bin noch einkaufen gegangen, damit ich zum Kaffee mal was Süßes essen konnte und für den Fahrtag morgen eine frische Cola und ein paar Snickers habe. Hier noch ein Eindruck von den Hotels und Appartmentanlagen in Nida:

Auf dem Rückweg ist ist mir dann ein modernes Haus aufgefallen. Es hat sich als Teil der Kunstakademie aus Vilnius herausgestellt. Heute Abend ist ab 21 Uhr ein Kinoabend der wohl an 5 Tagen im Juli stattfinden. Ich werde mal hintippeln und schauen was und wer so da ist…

 

Komme gar nicht mehr zum Schreiben… (20.07.2012)

 

Also letzter Stand war ja Nida auf der Kurischen Nehrung 😀

Dort bin ich zwei Tage geblieben. Am letzten Abend ist ein Rotel-Hotel-Bus angekommen. Sehr lustig… Er spuckte eine ganze Ladung Deutscher aus die dann in den Särgen des Anhängers zu Bett gingen. Sie waren in München gestartet und fuhren bis St. Petersburg um von dort nach Hause zu fliegen.

Der Abend selber verlief dann ganz anders als geplant. Eigentlich wollte ich ja auf dem Kinoabend vorbeischauen. Aber neben mir hat dann ein Pärchen aus Berlin gehalten, wobei Sie aus New York kam und direkt daneben ein Pärchen aus Wien. Wir kamen ins Gespräch und haben dann bis 1 Uhr zusammengesessen und über die Welt philosophiert. Der Rotwein hat uns dabei geholfen. 😉
Sie gaben mir einen Tipp, dass es in einem Naturschutzgebiet ein altes russisches Atomraketen Silo gibt, welches man heute besichtigen kann. Sowas interessiert mich natürlich und ich habe die Route entsprechend geändert…

Am nächsten Tag also meine Sachen zusammengepackt und mich auf den Weg Richtung Raketensilo gemacht. Es liegt in einer recht wenig besiedelten Region und war gar nicht so einfach zu finden. Die letzten 6km gingen über eine schöne Dreckstraße und die Ausschilderung glänzte durch Abwesenheit…

Angekommen am Silo selbst fand ich ein modernes Museum vor, welches vor kurzem komplett neu erbaut worden sein muss. Ich habe eine Führung gebucht und hatte noch 30 Minuten Zeit bis Sie begann.

Habe noch einen holländischen Biker getroffen der in der Führung vor mir war. Er gab mir seine englische Infomappe und ich war perfekt vorbereitet. In meiner Führung war außer mir kein Ausländer. Es wurde sich aber perfekt um mich gekümmert. Am Anfang hat die Führerin noch versucht mir extra nochmal alles auf Englisch zu erklären, dies hat dann spontan ein anderer Gast übernommen, mit dem ich dann auch noch über den kalten Krieg und dessen Sinnlosigkeit sprechen konnte. Unterm Strich ein wirklich imposanter Ort!

Die Raketen waren 27m hoch und hatten einen Durchmesser von 6m. Insgesamt gab es 4 Abschussvorichtungen und es konnten immer zwei Raketen gleichzeitig gestartet werden, da zwei von einander unabhängige Kontrollräume existierten. Weitere Raketen und gefechtsköpfe wurden in einem Bunker in der Nähe gelagert, so dass innerhalb von 4 Stunden 8 Raketen hätten abgefeuert werden können. Danach hätte Europa in Schutt und Asche gelegen.

Die Jungs hier haben den ganzen Tag auf das Signal zum Angriff gewartet. Sie hatten 15m langer Kabel an den Kopfhörern, damit Sie überall mit Kopfhörer hingehen konnten.

Das wirklich unglaubliche ist. Dass die Raketen selber über keine aufwendig Steuerungseinrichtung verfügten. Es gab 3 Messinstrumente. Die Vertikale, die Horizontale und die Distanz. Die Rakete selbst wurde im Silo selbst durch die Ausrichtung um 360 Grad auf das Ziel eingestellt und durch optische Sensoren wurde Sie entsprechen gekippt und das von Hand! Die Genauigkeit lag bei 2km bei 2000km Radius und wurde später auf einen halben km verbessert. Unfassbar!

Hier sieht man die Gradangaben am Rand…

Das Silo selbst…

Ich bin dann weiter durchs Land und habe eine kleines Gasthaus gefunden, wo auch ein Campingplatz zu gehört. Hier war aber außer mit kein Gast und erst spät am Abend kam noch ein lustiger Schweizer mit seinem Fahrrad an, der in Murmansk gestartet ist. Verrückt 😉 Mein Motorrad war auf jeden Fall sicher untergestellt. Es hat nämlich viel geregnet…

Hier in der Siedlung gab es zwei baugleiche Häuser. Sie repräsentieren sehr gut wie sich das Land wandelt…

No.1

No. 2:

Gestern morgen bin ich dann weiter zum Berg der Kreuze. Ein wirklich besonderer Ort. Viele Gläubige die dort Beten und ihre Kreuze aufstellen. Aber auch viele Touristen, wie mich, die es irgendwie stören. Bin dort ein wenig rumgelaufen und habe mir die Kreuze aus vielen vielen Jahren und Ländern angeschaut.

Dann ging es weiter nach Riga. Lettland ist wie Littauen ein schönes durch Agrarwirtschaft geprägtes Land. Die Straße führe über 30km einfach gerade aus. Bis zum Horizont. Schon mal eine Einstimmung auf die nördlicheren Strecken 😉

In Riga bin ich erstmal in einem Hotel untergekommen, da kein Couchsurfer Zeit hatte. In Hostels brauche ich immer einen eigenen Raum, da ich das gepäck irgendwo hinpacken muss und auch hier war nix mehr frei. Ich bin dann durch diese einfach nur grandios schöne Stadt gelaufen und war lecker essen. Ich bin total begeistert von dieser Stadt. Es gibt so viele schöne Häuser. Plätze voll von Menschen mit Livemusik und viele viele Parks die schön angelegt sind und der Stadt eine grüne Seele geben. Ich stelle jetzt einfach ein paar Bilder für euch rein, man muss es aber selbst gesehen haben.

 

Gestern Abend habe ich dann nochValeria von Couchsurfing getroffen und wir hatten einen lustigen Abend in einer Bar. Da 4 Polen ihr abgesagt haben, kann ich heute Abend bei ihr schlafen und wir werden mit ein paar anderen Couchsurfern die Stadt unsicher machen. Das wird sicher super. Da ich um 12 Uhr aus dem Hotel raus muss und wir jetzt 11:30 Uhr haben, ich noch alles zusammenpacken muss… AAAHHHH Werde ich jetzt mal Schluss machen und bald wieder von mir hören lassen.

Vielen Dank für die netten Mails, Kommentare und den Zuspruch. Sie unterstützen mich und ich bekomme kein Heimweh 😉

Grüße aus Tallinn (22.07.2012)

Was soll ich sagen… Riga war einfach unglaublich! Die zweite Nacht habe ich bei Valeria meinem CouchSurfing Host übernachtet und wir hatten eine unglaubliche Partynacht! Neben Valeria war noch Bryant aus New York da und wir sind durch die Stadt gezogen und haben uns wirklich die Seele ausgetanzt. Ich selber hatte keine Kamera mit, aber es gibt viele Bilder auf Facebook. Die muss ich bei Gelegenheit mal rauskopieren und hier einstellen. Falls also mal jemand nach Riga will, ich kenne da eine wirklich tolle Person.

Wir haben dann bis ca. 13 Uhr geschlafen. Danach was gefrühstückt und den Tag langsam begonnen. Es war am regnen und ich hatte daher auch nicht wirklich Lust loszufahren. Gegen 14:30 Uhr hat es dann aufgehört zu regenen und ich habe mich langsam auf den Weg gemacht. Natürlich hat es wieder angefangen zu Regnen und zwar richtig. Der Himmel war schwarz und die Tropfen so dick, dass Sie selbst durch die Motorradklamotten auf der Haut schmerzten.
Mein Ziel war eine Bikerbar Alexandrii in Pärnu in Estland. Als ich da angekommen bin war alles ausgebucht. Jede Hütte, jedes Zimmer selbst ein Platz für mein Zelt war nicht mehr da. Also was tun!? In Tallinn war ich bei meinem CouchSuring Host Eve erst für einen Tag später angekündigt(Danke an Valeria die das organisiert hat). Ich bin dann wieder zurück aufs Motorrad und bis Tallinn durchgefahren. Es war dann 20:30 Uhr als ich hier auf dem Campingplatz Tallinn City Camping angekommen bin. Schnell das Zelt aufgebaut und was gegessen und dann einfach nur noch ins Bett!

Als ich heute Morgen aufgewacht bin blauer Himmel! Oh mein Gott endlich!!! Jetzt versuche ich meinen CouchSurfing Kontakt zu erreichen und hoffe das wir uns in der Stadt treffen können. Entweder ich übernachte dann bei Eve, oder bleibe einfach hier auf dem Campingplatz und wir treffen und einfach so…

Mal sehen was der Tag noch so bringt und ich stelle noch Bilder vom Campingplatz und von Tallinn rein, wenn ich welche gemacht habe. Bis bald…

 

Morgen geht es nach St. Petersburg (23.07.2012)

 

Da es heute wirklich den ganzen Tag regnet habe ich genug Zeit um mal wieder was zu schreiben und auch ein paar Bilder einzustellen.

Ich muss noch etwas nachtragen. Denn nach meinem ersten Tag in Riga den ich im Hotel verbracht habe, bin ich tagsüber nach Jurmala gefahren. Valeria mein CouchSurfing Host musste arbeiten und wir haben uns erst um 18 Uhr an ihrer Wohnung getroffen. Jurmala ist der Strandort in der Nähe von Riga und hier kaufen sich reiche Russen ein und bauen ihre Ferienhäuser.

Ich bin eine kleine Straße reingefahren und bin dann an einem sehr ruhigen Strandabschnitt ausgekommen, wo ich den ganzen Tag in der Sonne verbracht habe. Mal wieder ein schöner Abschnitt Strand, wie ich Sie schon so oft auf dieser Reise gesehen habe. Eins steht jetzt schon fest. Ich werde wieder ins Baltikum fahren und hier einfach mehr Zeit verbingen. Ich würde nicht sagen, dass ich jetzt etwas verpasst habe. Aber ich merke einfach, dass man noch viel mehr von diesen Ländern sehen kann.

Am nächsten Morgen bin ich ja wie bereits gesagt weitergefahren und hier habe ich mal eine kleine Pause mitten in Estland gemacht, wo sich doch tatsächlich kurz eine blaue Lücke zwischen den Regenwolken aufgetan hat…

So nun aber wieder zum Hier und Jetzt. Der Campingplatz ist eigentlich recht schön gelegen, da er wirklich sehr rühig ist und wie ich herausgefunden habe ist man mit dem Bus in 10 Minuten in der Innenstadt. Problematisch sind etwas die sanitären Anlagen, aber naja. Gerade eben ist der Rotelbus, den ich schon in Nida getroffen habe(Siehe Bilder weiter unten), auch hier eingetroffen. Da war dann erstmal große Aufregung wegen den Duschen usw. Es gibt hier nämlich keine Kabinen 😉

Die Bilder sind von Gestern und es war der erste richtige Traumtag auf der Tour was das Wetter angeht. Einfach nur blauer Himmel, angenehme Temperaturen und Sonne satt. Somit habe ich dann auch festgestellt, dass ich meine extra neu gekaufte Sonnencreme zu Hause gelassen habe. 😀

Nach dem Frühstück habe ich mich dann auf in die Stadt gemacht und auch hier wieder ein paar Bilder geschossen die ich direkt hintereinander einstelle.

Hier der Blick von der Straße unterhalb des Campingplatzes auf die Stadt:

Und auf den nächsten zwei Bilder kann man gut sehen wie die Moderne auf das altertümliche Tallinn trifft. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Tallinn wohl die modernste Stadt(Abgesehen von der Altstadt) der baltischen Städte ist. Das Wirtschaftswunder der letzten Jahren ist klar zu sehen und auch die Preise sind dementsprechend. Was aber mit Sicherheit auch an den vielen Touristen liegt, die von den Kreuzfahrtschiffen kommen und Geld in die Stadt bringen.

Die Altstadt von Tallinn ist wunderschön und wirklich gut erhalten. Besonders ist in jedem Fall die fast vollständig erhaltene Stadtmauer die rund um die Altstadt führt.

Um 15 Uhr habe ich mich dann mit Eve von CouchSurfing getroffen und wir sind noch etwas durch die Stadt gelaufen. Sie hat mir dann eine lustige Geschichte erzählt. Und zwar wurde Tallinn im zweiten Weltkrieg bombardiert. Aber durch einen Feiertag waren die ganzen Piloten betrunken und konnten nicht fliegen. Also wurden die Pilotinnen geschickt und mit der Treffsicherheit sollen Sie es nicht so genau genommen haben. Somit wurde Tallinn vor größeren Schäden verschont.

Wir sind dann weiter Richtung Hafen zum alten Gefängnis von Tallinn und dort ist eine kleine Bar wo man es sich gemütlich machen kann. Auf dem Weg dahin haben wir in einem kleinen Restaurant gegessen. Frischen Fisch lecker! Kal ein Inder der zur Zeit in Tallinn lebt und CouchSurfer ist, ist dann noch zu uns gestoßen und wir sind weiter zum Gefängnis.

Hier haben wir dann den ganzen Tag verbraucht und haben einfach in der Sonne gelegen. Ein paar Bier getrunken und es uns gut gehen lassen. Zwei weitere Freundinen von Eve sind noch dazu gekommen und haben uns später wieder verlassen. Ein wirklich schöner Tag, sehr entspannt und wir haben über Gott und die Welt geredet.

Hier waren keine Touristen nur einheimische und man hatte einen unglaublichen Blick über das Meer und den Hafen. Wir konnten beobachten wie die Kreuzfahrtschiffe und Fähren kommen und gehen.
Gegen 8 Uhr haben wir uns dann auf den Weg in eine kleine Bar gemacht und haben auch dort noch ein paar Bier getrunken. Es war gerade ein Tangokurs und wir konnten den Paaren beim tanzen zuschauen. Kal hat dann erzählt, dass es vor 2 Tagen als Teilhaber in ein kleines indisches Restaurant eingestiegen ist. Wir waren hunrig also nichts wie los.

Das Ende der Geschichte ist, dass wir gegen 24 Uhr in einem kleinen indischen Restaurant saßen. Pappsatt waren und wir wirklich sehr gut indisch gegessen hatten. Der andere Teilhaber und die zwei Köche waren auch noch dazu gekommen. Das Bier uns alle schon etas schief aus der Wäsche schauen ließ und wir über die Weltpolitik, die indische Kultur und alles mögliche diskutierten. Ein toller Abend und Tag. Mir wurde dann ein Taxi gerufen und für 5 Euro war ich wieder zurück auf dem Campingplatz. Schnell ins Bett 😀

Heute morgen als ich die Augen aufgemacht habe, war dann das tröpfeln von Regen auf dem Zelt zu hören. Das will man gar nicht haben. Es ist den ganzen Tag so geblieben 🙁

Ich bin Mittags in die Stadt gefahren und habe im Restaurant wo Eve arbeitet zu Mittag gegessen. Auch hier habe ich wieder richtig lecker gegessen. Dann bin ich noch etwas durch die Stadt und habe ein paar Kleinigkeiten eingekauft. Den Nachmittag habe ich dann hier verbracht und habe alle meine Geräte aufgeladen und mich um eine Unterkunft in St. Petersburg gekümmert.

Wahrscheinlich fahre ich gleich nochmal nach Tallinn rein und treffe mich wieder mit ein paar CouchSurfern für einen gemütlichen Abend. Bei dem Wetter kann man auch nix anderes machen. Morgen früh geht es dann weiter nach St. Petersburg. Mal wieder russische Grenze, aber das Spiel kenne ich ja jetzt schon 😀

 

Hello Россия (25.07.2012)

 

Gestern ging es also von Tallinn los. Das Wetter war nicht gut aber trocken und so habe ich mich gutgelaunt auf den Weg gemacht. Der Weg aus der Stadt war schnell gefunden und es ging zügig auf guten Straßen vorran. Quer durchs Land mit schönen Ausblicken auf die Agrarwirtschaft Estlands. Die scheint mir außerdem schlechter darzustehen als im Rest vom Baltikum. Wahrscheinlich weil die Regierung gezielt auf moderne Wirtschaft und Dienstleistungen setzt.

Ich bin dann gegen Mittag in Narva dem Grenzort zwischen Estland und Russland angekommen. Also quer durch die Stadt gefahren, um die Grenze zu suchen, die ich dann auch gefunden habe. Hinten an den Schlange anstellen. 30 Minuten warten…

HA! Ein Russe kam zu mir und hat mir mit Händen und Füssen erklärt ich solle mal zu einem Häuschen vor der Einfahrt zur Grenzstation gehen. Gut dann gehe ich da mal hin. Dort wurde mir mir Händenund Füssen erklärt das ich einen kleinen Zettel brauche, den ich an einer Grenzstation außerhalb des Ortes bekomme. Super!

Also wieder aus Motorrad geschwungen und zu dieser Station gefahren. Dort angekommen habe ich zwei Biker aus Slowenien und 3 Biker aus Dänemark getroffen. Die hatten das gleiche Spiel hinter sich 😉 und warteten nun auf „etwas“… aha… Zum ersten Häuschen gehen… Passport… Passport Moto… 1,10 Euro bezahlen OK… Zettel bekommen… Wunderbar…

Wieder zu den anderen Bikern, die sagten mir dann ich sollte mal zum zweiten Häuschen gehen. Passport… Passport Moto… 1ten Zettel vorzeigen… Kurz über Funk mit dem Kollegen reden… 1 Euro bezahlen OK… 2ten Zettel bekommen… Wunderbar…

Wieder zurück zu den anderen Bikern. Die sagte wir müssten warten, ich hatte den Grenzer aber so verstanden, dass wir nur einen dieser blöden Zettel brauchen. Na gut warten wir. Irgendwann kam dann der Mann aus Häuschen 2 ganz aufgereget angelaufen und hat gewinkt, dass wir endlich weiterfahren sollen 😉 Traum!

Also wieder zur eigentlichen Grenze. Schlange ich länger geworden, es fängt an zu regnen… 40 Minuten später Zettel vorgezeigt und Einlass zur Grenzstation bekommen(Wir spechen hier außerdem über die estländische Seite nicht über die Russische!!!). Kurz den Pass und die Papiere gezeigt und ich war schon durch…

Über den Fluss auf die russische Seite. Hier war nicht viel los und ich kannte die Papiere ja schon aus Kaliningrad. Also schnell ausgefüllt, nur einen Koffer öffnen müssen und ich war wieder in Russland… Was für ein Prozess…

Ab hier hatte ich dann keine Navigation mehr und die kyrillischen Zeichen machen es einem ganz schön schwer. Aber auf der gut ausgebauten „Autobahn“(Landstraße) war St. Petersburg auch immer zu lesen. Ich bin immer weiter durch den Regen gefahren und kam ganz gut vorran. Links und recht war eigentlich nichts zu sehen außer Wald und Land.

Dann ging es los. Mit den ersten kleinen Dörfern in klassisch russischer Holzbauweise änderte sich die Straße von gut und neu in abwesend! Teilweise musste man die Geschwindigkeit auf 20km/h senken um überhaupt vorwärts zu kommen. Und das taten alle. Autos, LKW’s… Die Russen sind Profi’s im ausweichen von Schlaglöchern, also immer die russische Linie im Auge behalten und folgen 🙂

Gekrönt wurde der Tag von müden oder betrunken LKWfahrern die einem auf der eigenen Spur entgegenkommen und einer der vor mir rechts von der Straße abkommt. Plus einem Betrunkenen der Mitten auf der Fahrbahn herumläuft und nach den Fahrzeugen schlägt… Hallelujah…

40km von Sankt Petersburg wurde die Straße dann wieder besser und ich habe den restlichen Weg gemeistert.

In Sankt Petersburg angekommen war dann nicht mehr mit arabischen Schriftzeichen was die Straßennamen anging. Ich hatte einen Treffpunkt an einer U-Bahn Station mit meinem CouchSurfing Host ausgemacht. Also erstmal in die Stadt reinfahren und an einer Tankstelle eine Karte kaufen. Hände und Füsse sind das Kommunikationsmittel der Wahl 🙂

Nachdem ich dann noch einen Touristeninformationskarte an der Straße gefunden hatte, habe ich auch die U-Bahn Station gefunden und schließlich auch den Weg dahin. Es war nun 21:30 Uhr und mein Kontakt kam erst um 23:30 Uhr. Gott sei Dank war ein McDonalds in der Nähe wo ich mich so hinsetzen konnte, dass ich das Bike im Blick hatte. mhhhh lecker… Wie überall gab es freies Internet also konnte ich mich was aufwärmen und trocknen.

Um 23:30 Uhr kam dann auch Artem mein Host, erklärte mir den Weg zu sich nach Hause. Er nach die U-Bahn und ich fand den Weg auf Anhieb. Das Motorrad abladen alle Sachen in die Wohnung bringen, duschen und nur noch ins Bett…

Heute morgen dann frisch aufgestanden, Artem war bereits weg zur Arbeit, und mich auf den Weg in die Stadt gemacht.

So sieht mein Zuhaus hier aus. Ein sozialistischer Bau, wo wie fast überall in Russland die Instandhaltung das Problem ist. Aber ich fühle mich sehr wohl und willkommen!

Die Stadt selber ist unglaublich. Diese Masse an Prachtbauten und die Kanäle, dazu Parks, Cafe’s, unglaublich viele Leute und ein unglaublicher Verkehr. Die U-Bahn ist im Vergleich zu Düsseldorf unglaublich tief unter der Erde da geht ganz schön runter…

Ich bin dann 4 Stunden durch die Stadt geschländert und habe mich einiges angeschaut. Habe was gegessen und mich einfach treiben lassen. Leider hatte kein anderen CouchSurfer Zeit mir etwas von seiner Stadt zu zeigen. Für euch ein paar Bilder als Auszug…

Heute war scheinbar Hochzeitstag, ich weiß nicht genau warum und dies war wohl ein beliebter Ort um Bilder zu machen. Zu jeder guten Hochzeit gehört eine Limousine oder ein eigenen Bus.

Auf dem nächsten Bild kann man sehen wie es leider viel zu oft aussieht. Die Fassaden sind schön gemacht und dahinter gammelt es. Man muss aber auch sagen, dass an vielen Orten gearbeitet wird und wieder Instand gesetzt wird. Die Petrorubel könnten gut in Infrastuktur investiert werden!

Hier war eine Ausstellung von Bären die wohl seit einigen Jahren um die Welt geht. Jeder Bär gehört einem von der UNESCO anerkannten Land und die Ausstellung soll zu Völkerverständigung dienen.

Das hier fand ich ganz lustig. Weil auf der einen Seite Stau ist und auf der anderen Seite wird Inliner gefahren 😀

 

So sieht meine Unterkunft von außen aus. Lustigerweise ist da heute eine Baustelle, wo ich gestern noch mit dem Motorrad auf den Hinterhof gefahren bin. Da werde ich wohl morgen mal schauen was es damit auf sich hat 😀

Es gibt aber einen anderen Weg… 😉

Jetzt werde ich wahrscheinlich nochmal in die Stadt reinfahren, um Sie mir mit Lichtern anzuschauen. Morgen früh geht es dann weiter nach Finnland. Da wird die Dichte des frei verfügbaren WLAN’s wahrscheinlich abnehmen. Also kann es sein, dass ich nur noch alle paar Tage was schreiben kann… Bis dahin…

 

Reisetempo -> 80km/h (28.07.2012)

 

Ich bin abends dann wirklich nochmal nach St. Petersburg reingefahren und bin nochmal durch die Stadt gelaufen. Wirklich schön bei dem Licht in der Dämmerung und den ganzen Lichtern an den Häusern.

Nachts scheint dann die Stunde der Biker zu schlagen. Die Hauptstraße wird rauf und runtergefahren. Wheelies und andere Kunststücke gezeigt. Darunter ein paar Jugendliche mit ihren Rollern die aber etwas „verloren“ wirken 😉 Es gibt augenscheinlich keine Vorschriften was den Lärm einer Auspuffanlage angeht. Denn hier herrschen Formel1 Bedingungen. Zwischendurch kehren die Jungs dann in die Bars ein und erfrischen sich, bis es zur nächsten Runde durch die Stadt geht.

St. Petersburg ist eine sehr interessante Stadt. Gerade die Architektur und die Größe der Stadt sind beeindruckend. Mein Host Artem musste leider jeden Tag arbeiten, so dass wir nur abends – nachts etwas Zeit miteinander verbringen konnten. Ich bin sehr dankbar für die Gespräche mit ihm. Denn für die meisten Menschen hat sich nicht viel geändert. Zwar ist das Chaos von der Jelzin-Zeit verschwunden, aber die Lebensbedingungen haben sich nicht radikal geändert. Natürlich sind die Supermärkte voll mit Produkten jeder Art(Wer es sich leisten kann) und natürlich gibt es neue Wohnungen und auch neue Häuser. Doch dies betrifft nur einen kleinen Teil der Bevölkerung. Gerade den jungen Leuten ist vollkommen Bewusst, dass der Reichtum Russlands(Rohstoffe) unter den Freunden Puttins aufgeteilt wird. Es wird eine sehr lange Zeit dauern bis dieses Geld auch bei dem Großteil der Russen ankommt. Investitionen in die Infrastruktur und die Wohnbedingungen werden nur vorgenommen wenn der öffentliche Druck zu groß wird, oder sich die Investition in irgendeiner Art lohnt(Transport von Rohstoffen z.B.). St. Petersburg ist noch eine Stadt (Wie Moskau), wo es Firmen und Fabriken gibt und somit auch Jobs und ein paar Zukunftsaussichten. Auf dem Land sieht es oft anders aus. Denn hier ändert sich so gut wie gar nichts. Der Alkohol ist definitiv ein großes Problem. Ich kann gar nicht sagen wieviele betrunkene Menschen ich am helligten Tag gesehen habe. Um so erstaunlicher ist es für mich, dass ich die Menschen auf dem Land als freundlicher und offener erlebt habe. Sie haben mir zugewunken und wenn ich mal stehengeblieben bin um mich zu orientieren haben mich auch manche angesprochen. Ich habe hier nicht die Kamera rausgeholt und Bilder gemacht. Ich empfand es als unpassend. Die Menschen sind ja nicht im Zoo und eine Kamera rauszuholen die so viel wert ist wie 3 Monatsgehälter passt für mich einfach nicht. Nicht weil ich Angst hätte bestohlen zu werden, sondern weil ich den Menschen mit Respekt gegenübertreten möchte und versuche diesen auch zu zeigen.

Tatsächlich hat man in St. Petersburg versucht meine Kamera bzw. mein Objektiv zu stehlen (Netter Versuch Jungs!) und ein Betrunkener hat mich ca. 30 Minuten belästigt als ich auf Artem gewartet habe. Aber ich würde immer wieder in dieses Land fahren und insbesondere aufs Land, wovon ich ja jetzt nur einen ganz kleinen Teil gesehen habe. Ich habe mich nie unsicher gefühlt und würde gerne mehr über das Land und die Menschen erfahren.Da muss ich wohl nochmal hin 😉

Soviel als kleines Résumé zu Russland. Es ging also wieder raus aus St. Petersburg Richtung finnische Grenze. Da ich nun so viele Städte in recht kurzer Zeit gesehen hatte, habe ich von einem Besuch Helsinki’s abgesehen und mich direkt Richtung Norden begeben. Grenzübergang Lappeenranta…

Na das sieht ja schon mal ganz toll aus 😉 Erstmal viele Freunde machen und mit dem Motorrad an der Schlange vorbei nach vorne fahren…

Ah gleich viel besser 😀

Es ging dann LANGSAM vorwärts. Fing nochmal kurz an zu regnen und irgendwann bin ich dann beim Zoll angekommen und habe meine Papiere abgegeben. Ich kannte das ganze ja schon aus Kaliningrad. Jetzt war ich genau an den richtigen Zöllner geraten. Wie konnte es auch anders sein… Er sprach kein Wort Englisch und somit hatten wir ein kleines Problem. Er erklärte mir, dass ich zwei Zollpapiere haben müsste. Ich hatte aber nur eine DINA4 Seite, so wie in Kaliningrad auch. Gut das hat er irgendwann eingesehen. Das Ausreisedokument war nur in russisch vorhanden. Da ich die Papiere aber nun schon kannte und ich wusste was ich ankreuzen musste, habe ich es schnell ausgefüllt. Es ist quasi eine Kopie des Einreisedokuments, was ich daneben halten konnte, nur das Ausreise angekreuzt wird. Alles andere bleibt gleich. Das hat ihn schwer beeindruckt, denn wie kann es sein, dass jemand kein Wort russisch spricht aber wohl russisch lesen kann!? Nun gut jetzt ging es los. Der Gute wusste wohl nicht wie er mit einem Motorrad umgehen soll und hat immer wieder was von Yamaha und Motorcycle genuschelt. Ich habe ihn weiter angelächelt und nur „YES“ gesagt. Nach ca. 30 Minuten des nuschelns und der Rumklickerei im Computer(Er war sicher bei Facebook oder der russichen Variante Konetkje) hat er dann seine Stempel rausgeholt und alles wild abgestempelt und mir in die Hand gedrückt. Es ist definitiv so, dass Warten hier Teil des Prozesses ist. Er soll den Wartenden Demut abverlangen und zeigen wer hier die Stärkere Position hat. Aber ich habe Zeit Jungs 😉

Nun die Passkontrolle ging schnell und ich fuhr Richtung finnischer Grenze in der Hoffung, dass es vielleicht einen Schalter für EU Bürger gibt. Natürlich gab es keinen Schalter für EU Bürger. Also wieder mit den gleichen Leute in die Schlange und warten. Irgendwann war auch das geschafft und hier ging es deutlich netter zu als auf russicher Seite;)

Also bin ich meine ersten Meter durch Finnland gerollt und meine Navi hat mich direkt mal 30 km über eine Piste geschickt… Ist halt der kürzere Weg und hat sogar Spaß gemacht.

Ich hatte einfach Lust zu fahren und bin immer weiter Richtung Norden gerollt. Dann habe ich mein Navi gefragt wo ein Campingplatz ist und bin dann hier gelandet. Egal wie stressig ein Tag war und wie weh einem der Rücken oder der Hintern tut. Sowas entschädigt doch für alles oder?

Ich habe erstmal geduscht und mit dann was gekocht. Habe den Sonnenuntergang genossen und bin schlafen gegangen. Der Platz selber war schön aber keine Sprach etwas Englisch und am Abend meiner Ankunft waren schon einige Betrunkene im Cafe des Platzes. Ich habe davon weiter nichts mitbekommen, da in meiner Ecke absolute Ruhe war. Trotzdem wollte ich am nächsten Morgen weiter und bin wieder Richtung Norden gefahren…

Bei der Stadt Oulu die wieder an der Ostsee liegt habe ich dann angefangen mir einen Platz zu suchen. Der Campingplatz in Oulu war nicht mehr existent, so bin ich nochmal 30 km weiter nördlich auf einem unglaublich schönen Platz angekommen. Ich habe mich direkt nach dem Aufbau des Zeltes entschieden einen weiteren Tag hier zu bleiben und nun sitze ich hier und entspanne einfach bei perfektem Wetter.

Heute Mittag war ich im lokalem Dönerladen und habe einen Iraker kennengelernt der beim ersten Golfkrieg geflüchtet ist und über 10 Jahre land in Nürnberg gelebt hat. Jetzt ist er hier…

Morgen geht es dann weiter nach Lappland. Dieser riesige Landstrich wo niemand ist. Ich bin voller Vorfreunde und Spannung auf die Weite und die Natur die mich erwartet. Hoffentlich sehe ich auch ein paar Elche 🙂

Zu meinem jetzigen Aufenthaltsort sei folgendes gesagt. Ich habe meine eigene kleine Insel(per kleiner Brücke zu erreichen) wo mein Zelt steht. Eine Bank zwischen zwei Bäumen mit perfektem Blick über den See(Außerdem ein perfektes Mittel um meine frisch gewaschene Wäsche zu trocknen). Supermarkt ist zu Fuss zu erreichen und es ist absolute Ruhe…

Die Bilder werden euch zeigen was ich meine 😉

Bis bald…

 

Nordkap geschafft 🙂 (01.08.2012)

 

Mein Gott wie die Zeit vergeht. Für mich ist es unglaublich, wenn ich an die letzten Tage und Wochen zurückdenke, wie viel ich schon gesehen und erlebt habe…

Also ich bin ich Finnland aufgebrochen und habe meine kleine Insel verlassen. Danach ging es an der Ostsee entland nach Schweden und dann durch Lappland an die finnische Grenze.

Über schöne kleine Straßen durch eine Gegend in der sehr wenige Menschen wohnen. Man sieht kaum Autos und es einfach schön zu fahren. Die Natur berühigt und auch wenn es über viele KM gleich aussieht, habe ich es nicht als langweilig empfunden. Und dann war ich auf einmal am Polarkreis. Nur ein kleines Schild zeigte diesen Punkt an und ich wäre fast vorbeigefahren.

Um zu verstehen um welche Distanzen es sich hier handelt wo nur ein paar einzelne Häuser zu finden sind schaut euch das folgende Bild an:

Mal wieder war Piste angesagt und ich bin ca. 60 km über unbefestigte Straßen gefahren. Dabei fühle ich mich immer besser und man konnte mit 70 Sachen gut über die Piste fahren. Wenn dann nicht auf einmal der Regen gekommen wäre. Es sah gar nicht danach aus, doch es fing richtig heftig an und die Piste wurde immer schlammiger. Mit reduziertem Tempo bin ich dann wieder auf normale Straßen zurückgekehrt und habe die letzten KM gemacht.

Der Wald mit vielen hohen Bäumen so wie er im südlichen Finnland noch überall vorherschte endet nun und in die Landschaft ändert sich in eine mit Sträuchern und kleinen Bäumen hügelige Endlosigkeit. Da ich wirklich durchgefroren war habe ich mir eine kleine Hütte für 30 Euro genommen(zu den Preisen komme ich später noch…) und habe dort eine schöne rühige Nacht gehabt.

So sieht mein Frühstück zur Zeit aus, lecker und lässt einen gut in den Tag starten…

Nachdem ich mit meinen Eltern telefoniert hatte und mein Vater für mich das Wetter am Nordkap ausgekundschaftet hat, es sollte für die nächste zwei Tage trocken bleiben, hieß es also am nächsten Tag ab Richtung Nordkap!

Aus Schweden wieder raus(Ich habe hier keinen schwedischen Aufkleber für meinen Koffer bekommen, danach muss ich noch schauen :() und durch ein kurzes Stück Finnland ab nach Norwegen. In Finnland bin ich dann noch durch dieses kleine Dort im Nirgendwo gekommen…

Weiter an finnischen Seen zur Grenze…

Kurz hinter der Grenze ändert sich die Landschaft abermals. Auf einmal tauchen Berge aus, die Straße wird kurvig und ich bin durch ein wunderschönes Tal mal wieder richtig „Motorrad gefahren“. Auch die Flanken der Reifen haben mal wieder was zu tun bekommen, hoffentlich bleibt das so 😉 Denn dann schaffe ich es vielleicht noch mit dem Reifensatz nach Hause.

Nachdem die ersten Hügel an mir vorbeigezogen sind und ich Richtung Nordkap abgebogen bin wird die Umgebung dann wirklich zur Tundra und es gibt keine größere Vegetation mehr.

Unglaublich diese Weite zu spüren und es ist genau so wie ich es mir vorgestellt habe. Man merkt wie rau die Natur hier ist und das Sie das Tempo vorgibt. Die Kurven waren hier dann wieder vorbei und für ca. 100 km ging es über diese Fläche.

Nach dem Abzweig zum Nordkap führt die Strecke direkt an der Künstenlinie entlang. Hier sind wieder Kurven und die Ausblicke sind atemberaubend.

 

Und dann war es so weit. Ich habe das Nordkap erreicht. Den Wendepunkt meiner Reise. Ein unglaubliches Gefühl es wirklich bis hier hin geschafft zu haben und auf der anderen Seite die Traurigkeit darüber, dass es nun wieder Richtung Heimat geht. Ich hätte noch weiterfahren können 😉 Das Wetter passte irgendwie zur Natur und zu meiner Gefühlslage.

Ich bin dann wieder ein paar KM zurückgefahren und habe mir einen Platz für die Nacht gesucht. Den ich dann auch wirklich schön gefunden habe. Ich habe dann die Nacht wild auf einem kleinen Hügel verbracht wo ich einen wirklich schönen Ausblick hatte. Inkl. Lagerfeuer und allem was dazugehört 😀

Ich hatte gesehen, dass ein Fahrrad an der Straße ein paar hundert Meter weg von meinem Zeltplatz stand und ich bin mal hingelaufen um zu fragen ob mal helfen kann. Es war ein Tandem und die beiden Jungs hatten das Problem schon behoben. Die Kette war gerissen. Wir haben dann noch ca 30 Minuten gequatscht. Sie sind einen Tag nach ihrer Abiturfeier in der Schweiz aufgebrochen und sind den ganzen Weg bis ans Nordkap mit dem Rad gefahren und wollen jetzt durch Finnland und durchs Baltikum zurück. Quasi die andere Richtung. Ich habe unglaublichen Respekt vor den Radfahrern die diese unglaublichen Strecken so zurücklegen. Ich konnte Ihnen natürlich ein paar Tipps fürs Baltikum geben und hoffe die beiden haben noch eine schöne Reise vor sich…

Am nächsten Morgen hat dann wirklich ein Rudel Rentiere auf der Fläche vor meinem Zelt gegrast. Ein unvergesslicher Augenblick.

Auch dieser Erdgastanker hat sich über Nacht in der Bucht eingefunden und ist vor Anker gegangen.

Wieder zurück über die gleiche und einzige Strecke…

Ich habe es dann auf Reserve noch zur Tankstelle geschafft und hier war morgens ein großes Bikertreffen mit dem üblichen wohin woher usw… Hier sollte man auf jeden Fall schauen, wo man tankt. Denn die Distanzen zwischen zwei Tankstellen können schon mal 200km betragen 😉

Nachdem ich wieder in Alta war, also den Weg vom Nordkap wieder zurück gefahren bin, ging dann Norwegen so richtig los. Die Strecken sind einfach unglaublich toll und ich hatte richtig viel Spaß beim Motorradfahren…

Wenn da dieser Regen nicht wär. Ich habe eine gute Schauer abbekommen und an einen Fähre ein paar deutsche Rentner getroffen die ich hier in Tromsö wiedergetroffen habe 😉 So klein ist hier die Welt, wenn man die gleiche Route hat…

Jetzt komme ich nochmal zu den Preisen. Ich bezahle hier auf einem schönen Campingplatz 280 Kronen die Nacht was 40 Euro entspricht…

Der Liter Benzin kostet 2 Euro, ein Bier 8 Euro und ich war heute in Tromsö und habe bei Burger King gegessen für 16 Euro 🙁

Tromsö selbst ist eine schöne und beschauliche Stadt. Ich schätze die Größe auf Neuss. Heute war ziemlich schönes Wetter und so hatte ich die perfekte Gelegenheit Tromsö zu erkunden.

Jetzt sind schon wieder einige Schauern durchgezogen und so hatte ich Zeit für den Blog. Gestern Abend habe ich zwei Mädels aus Kiel kennengelernt und ich hoffe das sich eine lustige Truppe zusammenfinden um heute Abend ein paar Bier zu trinken.

Morgen geht es dann weiter Richtung Lofoten und die Wettervorhersage ist niederschmetternt. Ich hoffe auf mein Glück auf trockene Zeiten. Drückt mir auf jeden Fall die Daumen!!!

Bis die Tage… ich bin ja jetzt wieder auf dem Rückweg.

 

Polarexpedition beendet! (08.08.2012)

 

Endlich mal wieder eine Update 😀

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nach dem Nordkap und dem erreichen von Tromsö keine Lust hatte zu schreiben. Irgendwie ändert sich einiges auf einer Reise, wenn man sich wieder auf dem Rückweg befindet. Die Tage zuvor bin ich immer weiter gefahren, weiter von zu Hause weg, hinein in neue Länder und Abenteuer. Nun war Norwegen erreicht und ich wieder auf dem Rückweg. Ich hätte noch länger weiter fahren können. Nicht das ich zu Hause und euch alle nicht vermisse, aber die Lust am Reisen war noch lange nicht aufgebraucht.

Nun habe ich mich daran gewöhnt wieder auf der Rüchfahrt zu sein und auch schon wieder einiges in Norwegen erlebt und viele KM gefahren. Ein sei hier schon mal gesagt. Norwegen ist ein beeindruckendes Land und die Landschaft ist wohl einmalig. Die Strecken sind wie für Motorräder gemacht, man dreht den Kopf und kommt von einem WOW ins andere WOW.

Das stimmt solange wie es nicht regnet! Meine Laune hängt unglaublich stark mit dem Wetter zusammen, aber ich stehe auch das schlechte Wetter durch. Da ich weiß, dass das nächste schöne Erlebnis alles Schlechte wieder vergessen lässt. Bei Sonnenschein hingegen singe ich unter meinem Helm 🙂

Nun aber weiter im Text… In Tromsö hat sich wirklich noch ein recht netter Abend ergeben und ich bin am nächsten Morgen wieder aufgebrochen. Das Wetter war mal wieder durchwachsen.

Es ging Richtung Lofoten eine vorgelagerte Inselkette. Ein wirklich wunderschönes Stück Strecke und auch Natur lag vor mir und das Wetter wurde auch allmählich besser.

Das besondere an den Lofoten ist nicht nur die wunderschöne Lage im Meer sondern die unglaublich schroffen Felsen die steil emporragen. Da die Gletscher der Eiszeit es nicht bis hier hin geschafft haben, sind Sie wirklich spitz und nicht wie auf dem Festland rund geschliffen. Ihr werdet dies auf späteren Bildern vom Festland gut sehen können.

Ich habe einen schönen Campingplatz gefunden und wurde von unglaublich netten Leuten zum Abendessen eingeladen. Er fand mein Zelt gut und so sind wir ins Gespäch gekommen. Die zwei kamen aus Düsseldorf. Zwei weitere Mädels waren auch noch zum Essen eingeladen und später kamen noch zwei Belgier dazu. Es gab leckeren Salat als ersten Gang, danach ein Kolrabigemüse als Zwischengang, Spaghetti als Hauptgang und selbstgemachten Vanillepudding mit Früchten als Nachspeise. So gut hatte ich lange nicht mehr gegessen. Dazu noch etwas Rose und später dann Tee mir Rum. Man was für ein Abend!

Ich bin dann gleich noch einen Tag geblieben und habe mich einfach etwas ausgeruht. Das Wetter war nicht so besonders… Die zwei Gastgeber sind dann mittags abgereist, haben mir aber noch was zu knabbern und ein paar andere Leckere Sachen dagelassen. Unglaublich lieb!

Abend habe ich mich mit den anderen noch was zusammengesetzt und wir hatten wieder einen netten Abend, wenn auch mit keinem so leckeren Essen 😉

Am nächsten Morgen war schönes Wetter da und ich habe mir Freunde meine Sachen zusammengepackt um die Lofoten Richtung Festland zu verlassen.

Weiter ging es also über die Lofoten zur Fähre die mich wieder zurück ans Festland bringt.

Dann ging es los. Ich war an der Fähre angekommen, hatte aber noch ca. 1 Stunde Zeit bis Sie einlaufen sollte. Also erstmal ein Buch rausholen und etwas in die Sonne legen. Ein Bus mit Deutsch kam an und die Leuten sahen mein deutsches Motorrad. Daraufhin musste ich meine kleine Reisegeschichte erzählen und wurde dafür mit Kaffee und Schokolade versorgt. Kein schlechter Tausch 😉

Zwei weitere Biker tauchten auf und wir kamen auch ins Gespräch… Dann kam die Fähre…

Rein in die Fähre, Motorrad festzurren. Hoffen das es hält und nach oben gehen um den Lofoten Good Bye zu sagen…

Wir Biker haben es uns dann an Deck gemütlich gemacht. Die zwei direkt neben mir kamen aus Russland und der einzelne Biker daneben aus Finnland. Mit den Russen konnte ich mich natürlich über meine Russland Erfahrungen austauschen und wurde mit Süßigkeiten versorgt. Wie ihr merkt lief es Nahrungstechnisch ziemlich rund. Ich wurde perfekt versorgt 😉

Nach 3 1/2 Stunden waren wir dann wieder am Festland angekommen und ich konnte Norwegen unter die Räder nehmen.

Von Bodö(Dies war der Ankunftshafen) aus für die RV17 eine der schönsten Küstenstraßen in Richtung süden und die wollte ich natürlich fahren. Also habe ich mir gedacht fahr aus der Stadt raus, auf die Zielstraße und such dir da irgendwo einen Platz zum zelten. Die Straße war super und so bin ich noch ein paar KM gerollt und an Saltstraumen vorbei gekommen. Hier eine kleine Erklärung…

Noch ein paar KM auf der schönen Straße gefahren…

Das Wetter war nicht berauschend und es gab immer mal wieder Regen aber auch trockene Stücke. Ich habe dann einen schönen Platz gefunden wo ich mein Zelt aufbauen konnte. In Norwegen gibt es überall Plätze inkl. WC die auch von den Wohnmobilen genutzt werden. Einige davon sind wirklich schön gelegen, so wie dieser hier. Also Zelt aufbauen und die Umgebung erkunden.

Ich hatte sogar meinen eigenen kleinen Strand, leider nicht das Wetter ihn auch zu nutzen. Als ich wieder zurück am Platz war, war ein Camper aus Deutschland eingetroffen. Ich wurde direkt begrüßt und zum Abendessen inkl. Lagerfeuer eingeladen. Wunderbar! Leckere Wurst und Brot…mhhh… Dazu gab es einen Schnapps der mit heißem Wasser aufgegossen wurde. Bei dem Wetter und den Temperaturen genau das Richtige.

Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und hörte dieses Geräusch was man nicht hören möchte. Tropfen auf meinem Zelt. Na da hat man schon Lust aufzustehen. Es wurde etwas weniger und ich habe mir meine Motorradklamotten angezogen und mein Zelt abgebaut. Zum Frühstück musste ich ja nur rüber zum Camper laufen. Einen Kaffee und ein Brot später habe ich die Maschine gestartet und mich auf den Weg gemacht.

Jetzt hat man diese wunderschöne Straße unter sich und eigentlich eine unglaubliche Landschaft. Aber man muss durch den Regen konzentriert und vorsichtig fahren und kann es nicht richtig genießen. Gott sei Dank wurde das Wetter ein wenig besser und es wurde auch trocken.

Vorbei an meinem ersten Gletscher…

Bis zur ersten Fähre. Die RV17 ist von ingesamt 6 Fähren unterbrochen. An der Fähre habe ich einen ganzen Haufen (8-10) BMW GS getroffen. Sie kamen von einem GS Treffen und waren gut drauf. Also bin ich mit den Jungs weitergefahren und wir hatten viel Spaß in der Gruppe wirklich die Kuh fliegen zu lassen. Wie ich lernte sind die Geschwindigkeitsbeschränkungen eher ein Richtwert und um die nächste Fähre zu bekommen ist alles erlaubt 😀

Daher gibt es von diesm Abschnitt nicht wirklich Bilder aber ich hatte einen riesen Spaß! Mit der nächsten Fähre ging es dann weiter und mit der Fähre habe ich den Polarkreis wieder Richtung Süden überschritten. Dies wird im Boot angekündigt und an Land ist es durch einen Globus markiert.

Die Strecke selbst war unglaublich und ich denke bei besserem Wetter ist sie der Wahnsinn. Leider war das Wetter immer noch bewölkt und man musste immer mit nassen Stellen rechnen. Da mein Hinterreifen wirklich am Ende war und ich an Stellen wo Wasser stand merken konnte das mein Heck unrühig wird habe ich mich entschlossen von der RV17 wegzufahren und auf die E6 zu wechseln. Die BMW Jungs hatten das gleiche vor, ich habe mich aber von der Gruppe getrennt und wir haben uns später wieder an einer Tankstelle getroffen. Wo mit netterweise einer der Jungs mit seiner Kreditkarte ausgeholfen hat und ich ihm das Bargeld gegeben habe, da meine Karte nicht akteptiert wurde.

Der Witz war, dass die Strecke von der Rv17 auf die E6 wohl die kurvenreichste Srecke bis dahin war und wir alle an der Tanke vollkommen euphorisch waren und nur gesagt haben WOW WOW WOW! Mein Reifen war immer noch fertig 😉 Auf den Flanken hatte ich ja noch Profil, daher kein Problem…

Habe dann wieder einen netten Platz zum campen gefunden und das Wetter wurde auf einmal besser.

Mit der Hoffnung das der nächste Tag auch gut wird bin ich dann eingeschlafen und was soll ich sagen. Der nächste Tag war gut. Es war trocken und die Sonne kam raus. Das kam mir natürlich sehr entgegen, denn für trockene Bedingungen war mein Reifen ja wie gemacht 😉

Also bin ich weiter die E6, die gar nicht langweilig war, Richtung Trondheim. Ein Biker hatte mir eine Adresse in Verdal gegeben, wo ein Motorradshop war. Das war also mein erstes Ziel.

Nun wie hätte es anders sein können. Der erste Shop hatte natürlich keinen Reifen für mich. Also bin ich wieder nach Trondheim wo ich noch eine Adresse hatte. Hier war ein netter Kerl der mir super gerne helfen wollte, aber seine Mechaniker waren im Urlaub. So hätteich mir den Reifen selbst aufziehen müssen. Naja er hat mir dann einen allgemeinen Reifenhändler die Straße runter empfohlen, aber wenn man mir da nicht helfen könne, sollte ich nochmal zurückkommen und er würde schauen, ob er am nächsten Morgen etwas für mich tun kann. Ich also zum nächsten Reifenhändler. Er hatte einen Reifen aber nur in anderen Dimensionen und ich ging davon aus, dass ich diese nicht auf dem Motorrad fahren darf. In Norwegen gibt es diese blöden Regeln nicht wie in Europa und daher spielt es keine Rolle. Also wieder zurück zum Yamaha Händler, der ließ mich im Internet nachschauen und siehe da, es gab eine Freigabe für den Reifen des Händlers. Zurück zum Händler und los gings. Auf die Frage was mich der Spaß denn kosten würde kam die Antwort: „Very much my fiiend!“ und es wurde laut gelacht. Die Jungs wussten was Sie tun und in 20 Minuten war der Reifen gewechselt und die Kette nachgestellt. Ich habe 1390 Kronen bezahlt. Was ca. 190 Euro entspricht. Für norwegische Verhältnisse war dies ein super Preis. Alles was ich zuvor gehört hatte lag zwischen 2000 und 1500 Kronen.

Vorher:

Nachher:

Ich war wie befreit 😀

Das Wetter war super geworden und die Wettervorhersage für die nächsten Tage war nicht besonders gut. Also einfach fahren, fahren, fahren! Ich wollte den Trollstiegen im trockenen fahren und einfach nur genießen. Ich hatte schon gehört, dass tagsüber viele Wohnmobile den Weg versperren. Also warum nicht das Wetter und den Tag nutzen und abends den Trollstiegen fahren. Gesagt…Getan…

Die Strecken waren super und der neue Reifen „schnell“ eingefahren. Das Wetter einfach nur ein Traum. Endlich konnte ich wieder ohne die Regensachen fahren und es machte nur Spaß… Meinen ersten kleinen Pass habe ich dann genommen und das erste Mal musste mein Motorrad durch richtige Serpentinen und den Berg hoch und es lief richtig gut. Dadurch das die Kette etwas nachgespannt war, lief Sie sogar noch besser. Nur eine Sache war komisch. Immer wenn ich in niedrigen Gang vom Gas ging hörte ich ein komische klackern. Dies war aber auch schon vor dem Reifenwechsel da. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass es die Kette ist und Sie nach dem Spannen wieder Ruhe gibt. Aber es war noch da…

Dann ging es auch schon in die Schlucht wo der Trollstiegen Pass beginnt und es ging die Straße hoch… Es war wunderschön gang besonders im Abendlicht. Es war so gut wie kein Verkehr, aber ein paar andere Verrückte die um die Uhrzeit noch unterwegs waren gab es schon. Oben auf der Passhöhe habe ich dann noch super Bilder gemacht und ein paar Minuten später auf dem Rückweg zum Motorrad war schon alles in den Wolken verschwunden… Bin dann auf der anderen Seite runter und bis hier waren die Wolken noch nicht. Das Licht und die Berge waren einfach nur super…

Es ging also auf der andere Seite wieder runter auf der Suche nach einem Platz zum campen.

Den habe ich dann auch gefunden.

Als ich das Motorrad ausrollen ließ war das Geräusch auf einmal verschwunden. Hm dachte ich mir, wie kann das auf einmal sein, aber gut. Dann viel mir auf das der Tacho nicht mehr geht 🙂 AHA es war die Tachowelle die immer so einen Lärm gemacht hat. Ich fahre jetzt also ohne Tache, die KM nehmen aber auch nicht zu, hehe.

Nachdem ich vergeblich versucht habe ein Lagerfeuer zu machen, das Holz war einfach zu naß, habe ich noch Abendbrot gegessen und bin dann ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen sollte es dann weiter gehen Richtung Geirangerfjord und mir war schon nach dem Aufstehen klar, dass ich gestern alles richtig gemacht hatte. Alles war in Wolken gehüllt und hätte ich bei dem Wetter den Trollstiegen gefahren, hätte ich nichts davon gehabt. Nun Wolken waren da, aber es war soweit trocken. Feucht und kalt war es trotzdem. Also das Zelt wieder zusammenpacken und auf zum Geiranger…

Mein erster Blick auf den Geirangerfjord war dann… sagen wir mal nicht so vielversprechend…

Nun gut es ging also über die kurvige Straße in den Fjord hinein und es wurde besser, so dass man wenigstens etwas erkennen konnte. Klar bei richtig klarem Wetter wird es wesentlich imposanter sein. Aber auch so hatte ich einen schönen Eindruck. Unten in Geirander selbst werden dann die ganzen Touristen von den Kreuzfahrtschiffen ausgespuckt und werden durch die Souvenirshops geschleust. Ich habe mir alles von den Aussichtspunkten angeschaut…

Danach bin ich auf der anderen Seite über den Pass gefahren und das Wetter wurde abenteuerlich, weil die Sicht unfassbar schlecht wurde. Dazu kommt dann, dass die kleinen Wassertropfen des Nebels sich auch noch auf das Visier setzen. Ganz langsam habe ich mich also hochgetastet…

Oben auf der Passhöhe wurde das Wetter langsam besser und ich war froh wieder normal die Strecke erkennen zu können…

Die Strecke führe immer weiter über ein Hochplateau und um so weiter ich fuhr um so besser wurde das Wetter. Wer hätte das gedacht am Anfang diesen Tages…

Da war Sie die Sonne!!! Ich konnte es kaum glauben. Unten im Tal schien die Sonne. Habe oben am Aussichtspunkt noch einen deutschen Biker getroffen. Neben zwei Hamburgern auf den Lofoten war dies der einzige deutsche Biker den ich getroffen habe. Schon komisch… So viele sind mit ihren Autos und Wohnmobilen hier unterwegs. Aber die Motorradfahren sind scheinbar schon wieder zu Hause…

Unten im Tal war also die Sonne, also nicht wie runter ins Tal! Die Regenklamotten ausziehen und die Sonne genießen. Herrlich wieder in der Sonne zu fahren und trockene Straßen unter dem Gummi zu haben 🙂

Die Straßen waren super und die Flanken der Reifen glühten. Einfach nur ein Motorradtraum! Irgendwann konnte ich dann einen großen Gletscher von der Straße aus sehen und kurz darauf kam ein Hinweisschild. 36km zum Gletscher, also 70km Umweg. 70km da lache ich doch drüber!

Wie sich herausstellte ist es der größte Gletscher Norwegens und der Umweg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Bei traumhaften Wetter bin ich dann an meinem aktuellen Campingplatz angekommen und habe direkt entschieden hier zwei Tage zu bleiben. Einfach mal wieder einen Tag ausruhen und den Blog updaten 😀

Hier bin ich jetzt und morgen geht es weiter…

Ich bin noch zwei Tage von Kristiansand entfernt, dann geht es auf die Fähre nach Dänemark. Das Wetter heute war super und ich habe Sonne getankt und auch für die nächsten Tage ist gutes Wetter angesagt. Ich hoffe also, dass ich noch schön nach Hause komme…

 

Bis die Tage…

 

Mein Körper ist zu Hause… (16.08.2012)

 

Ich habe es geschafft! Ich bin am Sonntag (12.08.2012) wieder gut zu Hause angekommen.

Letzter Stand war ja noch Norwegen und ich möchte die letzten Tage meiner Reise natürlich auch noch vervollständigen.

Da ich ja zwei Tage an dem schönen Ort Kjörnes geblieben bin, hatte ich ja Zeit wieder einen Blogeintrag zu schreiben.
Abends habe ich dann noch zwei Deutsche kennengelernt die mit dem Auto und Zelt unterwegs waren. Ich hatte noch was Weingummi und Erdnüsse und Sie hatten Wein. So haben wir uns nett utnerhalten und dabei die Zusammenfassung von Olympia gesehen. Ich glaube das war der einzige Tag, wo ich wirklich was von Olympia mitbekommen habe 😉

Am nächsten Morgen ging es weiter und es war ein guter Morgen…

Wie ich ja schon ein paar Mal geschrieben habe, ist Norwegen wirklich ein wunderbares Land zum Motorradfahren und auch dieses Mal ging es über herrliche Straßen durch wunderbare Landschaften.

Oben auf dem Pass war es mächtig kalt und es lag noch recht viel Schnee an der Straße. Eine Schneeballschlacht wäre durchaus möglich gewesen, aber es fehlte der Gegner 😉

Die Straßen werden überall in Norwegen ausgebaut. So werden wohl immer mehr der schönen kleinen Straßen verschwinden und durch Größere ersetzt. Ich denke es gibt in keinem anderen Land so viele Tunnel! Anstatt des Passes kann man auch durch einen neuen Tunnel fahren. Der die Fahrzeit natürlich deutlich verkürzt, aber der landschaftliche Eindruck geht dabei verloren. Man sollte also gerade bei sehr langen Tunneln schauen, ob es nicht noch die alte kleine Straße gibt 😀

Auf der anderen Seite bin ich dann wieder runtergefahren und es gab einen super Aussichtspunkt über den riesigen Fjord…

Weiter führte mich meine Route vorbei an den bekannten Wasserfällen Låtefossen

Gefolgt von einer Strecke die über 40km über eine Hochebene führte. Wunderbare Natur und immer wieder kleine Häuser…

Es wurde immer später und ich musste mir so langsam einen Platz suchen. Ich brauche auf jeden Fall Internet damit ich meine Fähre von Kristiansand nach Hirtshals buchen konnte. Ich hatte von einigen Leuten gehört, dass die Preise im Internet besser seien als direkt vor Ort zu bezahlen. Einen schönen Platz habe ich dann auch gefunden und während ich die Fähre buchte fuhren zwei Fahrradfahrer an mir vorbei, wovon das Mädel einen Rucksack mit Seil auf dem Rücken trug. Ich bin natürlich direkt hinterher gelaufen, um mich zu erkundigen wo das Seil eingesetzt wurde. Das Setesdal Tal an der E9 ist zum einen bekannt für sein gutes Wetter und zum anderen für seine Klettergebiete. Hier muss ich also auf jeden Fall noch mal hin…

Der nächste Morgen hatte wieder Sonne satt und so startet man doch gerne in den Tag!

An einer Tankstelle habe ich dann einen Mitstreiter getroffen, der wohl sehr viel Wert auf das richtige Sitzmöbel legt. Anders kann ich mir diese Form des Transports nicht erklären 😀

Je weiter ich in Richtung Küste rollte, so kleiner wurden die Berge und wichen einer schönen bewaldeten hügeligen Seenlandschaft. Die mich sehr an die Seen in Finnland erinnerten.

Und dann war es soweit, ich hatte das Ende von Norwegen erreicht und stand auf der Pole-Position am Fährhafen. Ich war also wirklich von ganz im Norden bis ganz in den Süden Nowegens gefahren und nun sollte er per Fähre nach Dänemark gehen und damit schon recht nah an zu Hause. Es war noch nicht viel los und ich hatte noch etwas Zeit mich in die Sonne zu legen.

Nach und nach trafen immer mehr Autos und auch Motorräder ein und ich kam mit den anderen Fahrern ins Gespräch insbesondere mit einem Holländer und einem anderen Deutschen. Die Fähre kam und wir machten uns fertig…

Bye Bye Norwegen!

Habe mir dann mit den anderen zwei Bikern einen Platz in der Sonne gesucht und wir könnten die Überfahrt wirklich genießen. Es ist schön das Land auf der einen Seite verschwinden zu sehen, dann erstmal nichts und dann taucht auf einmal wieder auf der anderen Seite das neue Land auf. Dazu passte das Wetter natürlich einfach perfekt! Hallo Dänemark…

Der fliegende Holländer erzählte mir dann von einem Campingplatz in der Nähe und einer Pizzaria um die Ecke des Campingplatzes. AHA, das klingt gut, da komme ich doch direkt mit. Es stimmte alles und ich habe seit 4 Wochen mal wieder eine leckere Pizza gegessen. Lecker! Ich bin dann noch alleine weiter zum Strand. Der Sonnenuntergang war zwar schon vorbei, aber das Licht war immer noch wunderschön…

Ab ins Bett! Am nächsten Morgen habe ich mich dann beim Campingplatzbetreiber erkundigt, ob es wirklich stimmt das man mit Fahrzeugen über den Strand fahren darf, auf der Fähre wurde mir davon berichtet. Dies wurde bestätigt und so eine Gelegenheit darf man sich nun wirklich nicht entgehen lassen. Also bin ich einige Kilometer bis zum nächsten Dorf über den Strand gefahren. Ein Traum!

Ich möchte hier mal meinen Bedarf an Sandfahrübungen anmelden 😉 Dies ist auf jeden Fall etwas was ich noch lernen muss…

Ich bin dann relativ schnell und direkt durch Dänemark durch. Die Strände sind schön und auch die Landschaft ist schön. Eine riesige Kornkammer und erinnerte mich etwas an Hohenlohe. Natürlich ist nach Norwegen, wie soll ich sagen, alles etwas fad. Mein Ziel war Flensburg und da bin ich dann auch gegen Nachmittag angekommen und habe mein Zelt aufgeschlagen. Zwei nette Fahrradfahrer habe ich kennengelernt und mich mit Ihnen in Flensburg getroffen um zusammen die Stadt zu erkunden. Es war sehr nett und wir haben einige Zeit schön in der Sonne des Hafens gesessen um später bei einem Italiener etwas zu essen. Flensburg selbst ist eine schöne Stadt und mir hat es dort sehr gut gefallen. Darüber hinaus hat das Flensburger in Flensburg besonders gut geschmeckt!

Der nächste Tag war ein Sonntag und ich habe meine Pläne vielleicht noch in Hamburg vorbei zu schauen über Board geworfen. Zum einen hatte ich über Couchsurfing keinen Host gefunden, zum anderen kommt dann doch irgendwann der Zug nach Hause(wenn man schon so nah ist) und Sonntags sind keine LKW’s auf den Straßen und ich konnte bei gutem Wetter einfach durchrollen mit meinen 40-Tonner:

Tja und dann stand ich wieder auf unserem Hof! Nach ca. 9500km und fast 5 Wochen auf der Straße war ich zu Hause und konnte meine Familie in den Arm nehmen.

Es ist schön wieder bei der Famile zu sein und die Freunde wiederzusehen. Trotzdem ist mein Geist noch auf dem Motorrad unterwegs und verarbeitet nun langsam die ganzen Eindrücke die ich auf der Fahrt gewonnen habe. Viele Ansichten ändern sich über das was man zu Hause sieht, oder wie man hier lebt, wenn man die vielen Menschen kennengelernt hat, die ich auf dieser Reise kennenlernen durfte.

Ich weiß nun, dass ich d