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Bisschen Strecke gemacht :)

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Teil1

Mein Gott ich sitze hier in Istanbul und beginne diesen Blogeintrag zu scheiben. Es regnet in Strömen, daher ist meine Motivation in die Stadt zu gehen gering 😉 Wenn ich auf die letzten Wochen zurückblicke, so sind es so viele unglaubliche Eindrücke! Ich werde versuchen Sie hier zusammenzufassen.

Den letzten Blogeintrag habe ich aus Yerevan geschrieben. Also fangen wir da mal an 😀

Yerevan ist eine der ältesten Städte der Welt. Durch die vielen Kämpfe zwischen Armeniern, Türken, Persern usw. ist davon rein architektonisch nichts zu sehen.
Das besondere für mich waren ganz klar meine Gastgeber Ari und Nairi! Der Kontakt war über eine Freundin von Kazuo zu Stande gekommen. Ari kannte mich oder Kazuo gar nicht. Ich wurde herzlichst aufgenommen, hatte eine wirklich tolle Unterkunft direkt im Zentrum von Yerewan am Parlament und habe zwei tolle Menschen kennengelernt.
Abends bin ich zum Essen eingeladen worden und hatte den ersten Kontakt mit der wirklich leckeren armenischen Küche.

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Auf meinen Streifzügen durch die Stadt habe ich natürlich auch wieder ein paar Bilder mitgebracht.

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Die berühmte Kaskade in Yerevan. Sie ist am oberen Ende leider nicht ganz fertiggestellt, aber es ist sehr schön über die Stufen hochzulaufen und den Blick über die Stadt zu genießen.

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Kunst im Park vor der Kaskade.

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Nein ich war hier nicht essen 😉

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Eindrücke von der Kaskade.

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Eine Stelle wo sich wohl viele Touristen wunder. Ja es ist wirklich der „offizielle“ Weg weiter nach oben 😉

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Eigentlich müsste am Horizont der Ararat zu sehen sein :-/

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Auf dem Hügel wo sich auch die Mutter Armenia befindet ist ein alter sowjetischer Park. Er wird etwas stiefmütterlich behandelt und alte Cafes und Restaurants sind dem Verfall preisgegeben. Obwohl die Aussicht über die Stadt wirklich perfekt ist. Hier würde ich ein Restaurant aufmachen 😉

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Armenien hat wie Georgien eine komplett eigene Schrift. Allein daran kann man das Alter und die Kultur dieser Geschellschaft erkennen.

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Mutter Armenia, es war früher eine Stalin Statur die nach der Wende ausgetauscht wurde.

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Im unteren Teil befindet sich ein Museum was hauptsächlich durch den Unabhängigkeitskampf und die neueren Auseinandersetzungen mit Aserbaidschan geprägt ist.

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Natürlich darf ein alter sowjetischer Freizeitpark nicht fehlen 🙂 Die Riesenräder verfolgen mich nahezu… Ich finde diese Orte immer wieder skurril, weil die Zeit einfach stehengeblieben scheint. Gut Coca-Cola ist neu 😉

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Also wieder runterlaufen in die Stadt und schauen was er dort zu entdecken gibt. Eindrücke vom Weg durch die Stadt zum großen Platz im Zentrum.

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Angekommen am großen Platz. Es kommen später noch ein paar Aufnahmen, wo man sehen kann warum er so berühmt ist.

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Parkanlagen mit Wasserspielen. Hier ist kaum was los. Es ist halt Nachsaison 😉

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Gefunden! 😀 Sehr lustige Entdeckung. Ich habe dann am nächsten Tag tatsächlich mittags eine Wurst gegessen und Sie war gut…

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Früher die Hauptpost von Yerevan. Heute Bürogebäude. Es war deswegen interessant, weil in der Empfangshalle noch etwas von alten Prunk zu sehen ist.

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Die Wurstbude war davor und ich bin daher eher zufällig hinein gestolpert. Heute kann man alles für ein Smartphone hier erwerben, bei vielen kleinen Händlern.

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Durch die Hinterhöfe auf dem Weg zurück zur Unterkunft.

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Das Parlament und die Straße vor meiner Unterkunft. Der Präsident ist unser Nachbar 😉

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Am Abend wurden wir von einem Freund von Ari und Nairi zum Essen eingeladen. Er lebt in Argentinien und war den letzten Abend in Yerevan. Dazu kam noch seine Begleitung aus Weißrussland. Wir hatten einen sehr netten Abend mit einigen guten politischen Diskussionen und sehr leckerem armenischen Essen. Auch für dieses Abend kann ich mich nur bedanken.

Am nächsten Tag habe ich den letzten Blogeintrag geschrieben und bin Abends nochmal in die Stadt gelaufen, um ein paar Bilder im dunkeln zu machen. Die stelle ich hier einfach hintereinander ein 😉 Nach meiner Rückkehr hatte Nairi lecker gekocht und Ari und ich sind noch weiter in eine gute Bar um ein paar Bier zu trinken. Perfekt! Dort haben wir einen Kerl an der Bar gesehen, der definitiv auch ein Reisender war. Ich traf ihn per Zufall in Esfahan wieder 😉

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War das Wetter in Yerevan noch gut, so welchselte es jetzt. Ich brach wieder auf, nach Goris um mir dort das Kloster Tatev und das Stonehedge von Armenien Karahunj anzuschauen. Leider ist es etwas anders gekommen. Zuerst bin ich Richtung Sevan gefahren, um dort am Ufer des gleichnamigen Sees entlang zu fahren. Da Armenien im durchschnitt 1000m hoch liegt. War ich hier den Wolken schon sehr nahe und habe kaum etwas vom See gesehen. Ganz am Ende als ich schon wieder vom See weg gefahren bin bot sich kurz die Möglichkeit den See zu erahnen 😉

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Ich hatte Glück und das Wetter wurde um so weiter ich nach Süden fuhr immer besser. Es ging in Richtung Selim Pass(ca. 2400m). Die Strecke war toll und kein Verkehr.

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Nach der Passhöhe wartet die Orbelian’s Caravanserai auf einen. Auch hier war nichts los und ich war alleine in der 1332 erbauten Karawanserei.Mit anderen Worten die steht da einfach so rum. Seit 700 Jahren 😉

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Das Wetter weiterhin perfekt. Tolle Streche und ich hatte einfach Spaß am Fahren.

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Als ich die Straße nach Goris erreicht hatte, änderte sich leider auch das Wetter. Die Wolken wurden mehr und es begann sich zuzuziehen.

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Und dann war ich in der Suppe! Nebel einige Meter sicht, eiskalt! Das Kloster Tatev und Karahunj konnte ich so vergessen. Zu Hause gibt es ein Video 😉 Ich bin also durchgefroren in Goris angekommen und habe ein kleines nettes Hotel gefunden. Wo nach einer warmen Dusche und einem guten Abendessen die Welt schon wieder besser aussah.

Leider sag es am nächsten Morgen nicht viel besser aus. Tatev und Karahunj waren damit endgültig nicht möglich, was schade ist aber einen weiteren Grund für einen nächsten Besuch liefert. Ich bin also weiter durch den Nebel gefahren. Von den Bergen die mich umgeben haben, habe ich also nichts gesehen. Es war ziemlich kalt und auf dem ersten Pass den ich überquerte war auf der Passhöhe alles gefroren. Schlotternd machte ich also meine km, in der Hoffnung das es im Iran ja nur besser werden kann.

Irgendwann ging es wieder kräftig aufwärts auf meinem Weg nach Agarak und plötzlich habe ich die Wolken durchbrochen und war in der Sonne. Nach der ganzen Kälte und dem Frust das ich zwei tolle Sachen nicht besichtigen konnte, ist sowas dann der entscheidenende Augenblick auf einer Reise. Alles macht wieder Sinn und man weiß warum man unterwegs ist 😀 Ich denke alle die schon mal so oder ähnlich unterwegs waren kennen das Gefühl.

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In der Sonne konnte ich weiter nach Agarak fahren. Was direkt an der armenisch iranischen Grenze. Ich sollte früh an der Grenze sein, damit ich genug Zeit für die Formalitäten habe.

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Grenzorte bieten ja selten viel Charme und auch hier war es nicht andes. Das Hotel war OK und mein Abendessen war das schlechteste auf der Reise. 😉 Am nächsten Morgen bin ich also früh los und war um 9 Uhr an der Grenze. Auf armenischer Seite alles ganz entspannt, die Grenze nahm gerade wieder ihren Betrieb auf. Kurz die Stempel im Pass abgeholt, der Grenzer läuft einmal ums Motorrad, nickt und rüber geht es über die Brücke zur iranischen Grenze. Dort parke ich das Motorrad vor der „Passenger Hall“. Drinnen ist es ähnlich wie in einem Flughafenterminal und es wird alles drinnen erledigt. Es ist also etwas anders als an den übrigen Grenzen, wo man von einem Häuschen der Passkontrolle zum Häuschen des Zolls fährt.

Der Zöllner kommt gerade um Dienst also ich vor seiner Kabine stehen und ruck zuck habe ich den Stempel im Pass. Werde dabei noch nett begrüßt und befragt wie meine Reise bisher war. Da ich kein Carnet de Passage habe sondern den Service von Hossein aus Urmia (www.overlandtoiran.com) erledigt er all den Rest und die Verzollung des Motorrades. Ich nehme also im Büro platz unterschreibe von Zeit zu Zeit ein paar Unterlagen und nach 2 1/2 Stunden ist alles erledigt und ich kann los. Ich bekomme ein Zolldokument, was ich besser nicht verliere und rolle zum Schlagbaum, er öffnet sich und ich bin im Iran. Alles hat wunderbar funktioniert 🙂

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Es ist toll endlich in dem Land zu sein, um das sich meine Gedanken schon sein langer Zeit drehen und nun rolle ich die ersten KM. Ziel ist Urmia um bei Hossein 2 Tage zu verbringen und in die Traditionen des Aschurafestes eingeführt zu werden. Es sind hauptsächlich die ersten 10 Tage des Muharram, dem ersten Monat im islamischen Kalender.

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Vor Urmia liegt noch der Urmiasee. Er ist/war ca. 2 mal so groß wie der Bodensee und hat einen Salzgehalt der ähnlich hoch ist wie der des Toten Meeres. Da die Zuflüssen in den letzten Jahrzehnen konstant beschränkt wurde. Ist die eigentlich Wasserfläche um 80% zurück gegangen. Die Durchschnittliche Tiefe des Sees beträgt nur 7m. Die Austrocknung des Sees erinnert mich an den Aralsee… Trotz der nicht mehr so großen Ausdehnung sind ie Panoramen immer noch sehr eindrucksvoll, da es einfach endlose Weite ausstrahlt.

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Durch den See führt eine Brücke/Damm was weiterhin dazu beträgt, dass sich der Austausch des Wassers verschlechtert.

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Mit dem Sonnenuntergang bin ich in Urmia angekommen. Hossein und ein anderer Gast Daniele aus Italien warteten schon am Stadtrand auf mich. Also in Kolonne zu Hosseins Haus. Erstmal mit der Familie Tee trinken und ankommen, danach duschen und in die Stadt Abendessen. Es war direkt ein tolles Ankommen und es war super mit Hossein und Daniele zwei andere Motorradfahrer zu treffen und sich auszutauschen.

Nach dem Abendessen sind wir dann noch in eine Moschee gegangen um uns eine Feier rund um das Aschurafest anzuschauen. Es war für mich ein Augenblick der mir für die nächsten Woche im Iran die Augen geöffnet hat. Die Menschen waren unglaublich freundlich. Wird wurden überschwänglich in der Moschee begrüßt. Alle waren sehr erfreut über den Besuch und dieses Verhalten und diese Art und Weise des Umgangs ist mir überall im Iran begegnet.

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Auch wurde mir hier direkt klar, dass diese Moschee und wie sich später herausstellen sollte keine Moschee die ich besuchte, ein Ort religiöser Radikalität oder strenge ist. Es war ein angenehmer Ort. Die Kinder laufen freudig herum, spielen, machen die älteren nach. Die Menschen unterhalten sich und es wird viel gelacht. Es ist ein Ort des Zusammenhalts der Gemeinde, wo man zusammenkommt. Etwas was bei uns die Krichen nicht mehr ausüben und vielleicht Sportvereine am ehesten ersetzen.

Eigentlich wollte ich am nächsten Tag gar kein Motorrad fahren und Daniele auch nicht. Wir brauchten einen Ruhetag. Aber es war Freitag! Freitag heißt in islamischen Ländern (Außer der Türkei) Sonntag. Es ist der arbeitsfreie Tag und für die iranischen Motorradfahrer ist an diesem Tag alles etwas anders. Im Iran sind Motorräder größer 250 kubikzentimeter Hubraum verboten. An Freitagen wird es von der Polizei gedultet, dass die paar Motorradverrückten ihre großen Motorräder fahren, die gar nicht existieren dürften. Die Motorräder haben keine Nummernschilder, keine Papiere und keine Seriennummern mehr. Auch dies war direkt eine gute Lerneinheit für mich. Denn das was es im Iran offiziell geben darf und was es im Iran gibt sind zwei völlig verschiedene Sachen. Das betrifft im Prinzip das gesamte Leben, was eine offizielle und eine inoffizielle Seite besitzt. Auf jeden Fall für den Großteil der Gesellschaft. Es gibt auch Linientreue, nach meinem Eindruck sind diese aber klar in der Minderheit.

Fahren ohne Gepäck, welch ein Genuss 😀

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Nach dem Fahrtag sind wir abends wieder in die Stadt gegangen, wo wir uns nochmal ein paar Feierlichkeiten angeschaut haben. Im Prinzip ist es die gleiche Zeremonie allerdings diesmal auf der Straße und mit Trommeln.

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Ich muss hier jetzt erstmal stoppen 😉 Ich habe heute doch nicht so viel geschafft wie gehofft. Da ich noch mit meinen CouchSurfing Hosts essen war, wir noch viel gequatscht haben, ich noch in der Stadt war usw.

Daher werde ich morgen in Griechenland weiterschreiben. Das Wetter hier ist zur Zeit nicht so gut, viel Regen und niedrige Temperaturen. In Griechenland warten zwei Tage Sonne und dann auch wieder Regen. So wie es zur Zeit angekündigt ist, wird es ab Donnerstag an der ganzen Adria regnerisch. Ich werden dann eine Fähre von Griechenland nach Venedig nehmen und den Balkan nächstes Jahr mit meinem Vater jungfräulich erkunden. Aber beschweren möchte ich mich nicht. Ich hatte viel Glück mit dem Wetter und das der Rückweg zu dieser Jahreszeit etwas schwierig werden kann, war vorher klar.

Dazu kommt auch, dass ich eigentlich nach dem Iran gut eine Woche „Urlaub“ hätte brauchen können. Jeden Tag prasseln so viele Eindrücke auf mich ein, dass ich ein wenig müde bin. Ich brauche Zeit zur Reflektion!

Also gute Nacht und bis morgen, dann geht es weiter…


Teil2

Jetzt bin ich „schon“ in Thessaloniki und komme wieder zum Schreiben…

Erstmal kommt eine längere Geschichte 😉 Ich bin also am nächsten Morgen in Urmia aufgebrochen und Ziel war Zanjan als Zwischenstation, um weiter in den Süden der Iran vorzudringen. In Urmia war das Wetter noch trocken, ich hatte 120km mit dem aktuellen Tank gefahren(Die Motorradclubtour am Vortag) und fuhr nun über Tabriz(nochmal etwas mehr als 100km) auf dere neuen Autobahn Richtung Zanjan. Die letzte Tankstelle in Tabriz hatte ich ausgelassen. Ich hatte ja noch für ca. 120km Sprit und ein Schild kündigte die nächste Tankstelle in 60km an. Es fing langsam an zu Regnet und die Strecke wand sich weiter und weiter die Berge hinauf, womit auch die Temperaturen immer weiter vielen. Nach den 60km kam die Tankstelle, doch hier gab es keinen Sprit. Es war keiner mehr da! An dieser Stelle auch der Hinweis, dass Benzin in Iran nur 85 Oktan hat, also auch eun durchaus höherer Verbauch zu erwarten ist. Da keine Stadt oder ähnliches in der Nähe war, blieb ja nur die Möglichkeit weiterzufahren. In 67 km soll die nächste Tankstelle kommen. , könnte knapp werden :-/ Weiter geht die Strecke durch Berge und Regen. Anhalten, Bildermachen, neeeeee zu kalt, zu naß. Ca. 10 km vor der erwünschten Tankstelle ist dann Schluss. Der Motor ruckelt und ich kann nur noch auslaufen lassen. Bergab komme ich auf einem Parkplatz zum Stehen. Keiner da, erstmal kurz durchatmen, dann winkend an die Straße stellen. Es dauert ca. 2 Minuten bis ein LKW Fahrer anhält. Er kann mir nicht mit Benzin aushelfen, will mir aber helfen ein Auto zu stoppen. Wie gesagt, es regnet und es ist kalt! Wir stehen also jetzt gemeinsam im Regen und winken. Wiederrum keine 2 Minuten später hält ein Auto an. Muhamad, eine Person die ich nie vergessen werde! Er kann mir keinen Benzin geben, da er selber kaum mehr welchen hat. Aber er will bei mir bleiben, bis wir zusammen eine Tankstelle finden. Erstmal gibt es einen warmen Tee! Wir stoppen nun zu dritt ein weiteres Auto, per Schlauch werden 5 Liter Benzin abgezapft, der edle Spender veranschiedet sich und fährt weiter. Der LKW Fahrer macht sich auch wieder auf den Weg. Muhamad und ich fällen das Benzin ein, er fährt voraus, ich ihm nach.

Ich habe mich natürlich tausendmal bei den beiden Menschen bedankt. Für Sie eine Selbstverständlichkeit, auch wenn der Benzin kein 25 Cent pro Liter kosten würde, bin ich mir sicher, dass niemand dafür Geld verlangen würde.

Mohamad und ich erreichen die Tankstelle. Sie wird gerade gebaut. Von einem Betrieb ist Sie noch einige Wochen oder Monate entfernt. Ernüchterung! Und beiden bleibt auch hier nur die Weiterfahrt. Irgendwann muss ja eine Tankstelle kommen. Das Schild sagt 43km sollte zu schaffen sein, die Schilder kennen wir ja jetzt :-/ Wir fahren also und erreichen die angekündigte Tankstelle. Es gibt hier ein paar fliegende Händler, von einer Tankstelle ist nichts zu sehen. Wir schauen uns nur an und fahren direkt weiter. Ein Schild suggeriert eine Tankstelle in 74km, pah diese Schilder und 74 + 43 +10 bei 5 Liter 85 Oktan Benzin. Das wird knapp! Keine 30 km später ist wieder Schluss! Die Höhe + der schlechte Sprit fordern ihren Tribut mit erhöhrtem Verbrauch. Diesemal rolle ich auf den Seitenstreifen. Muhamad kommt zu mir zurück. Wir überlegen was wir machen. Er will zur Tankstelle fahren und zurück kommen. Aber wo und wann kommt die nächste Tankstelle!? Ich will ein weiteres Auto stoppen, was wir dann auch machen. Wieder dauert es nicht lange. Wieder wird ohne zu zögern geholfen, diesmal wird der Benzin direkt im Motorraum abgezapft. Die Leute wissen sich zu helfen. Wieder ist der Helfer ruck zuck verschwunden. Mit neuen 5 Litern geht es weiter und tatsächlich nach 40 km finden wir eine geöffnete Tankstelle! Aber bevor wir tanken muss ich erstmal was essen. Wir sitzen also im Auto, erzählen was und essen. Es regnet immer noch und dämmert gerade. Gestärkt tanken wir, verabschieden uns (Adressen und Telefonnummern sind ausgetauscht) und fahren weiter. Bis Zanjan sind es noch 100km.

Ich erreiche Zanjan spät, durchnässt, durchgefroren und fertig mit den Nerven. Im dritten Hotel finde ich ein Zimmer, gehe schnell einen Kebab essen und schlafe ein. Was für ein Tag!!!

Der nächste Morgen empfängt mich mit Regen. Ich will weiter nach Qom. Eine weitere Zwischenstation zu meinen Zielen Esfahan, Yazd und Shiraz. Qom deswegen weil es im Iran als der konservativste Ort gilt. Hier gibt es eine große Koranschule und daher viele Kleriker. Ich fahre Autobahn und komme relativ zügig vorwärts. Kurz vor Qom reißt der Himmel auf und in Qom selber ist es trocken.

Ich finde ein schönes Hotel und mache mich direkt auf den Weg in die Stadt. In der Stadt ist ein wichtiger Heiliger Schrein.

 

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Mir wird gesagt, dass ich keine Foto’s vom inneren des Schreins machen darf und ich sollte mich mit Fotos in den Tagen des Aschurafestes etwas zurückhalten. Das passiert aber sehr freundlich und mit viel gegenseitigem Respekt. Ich respektiere solche Aufforderungen auch gerne!

Eine weitere große Moschee in Qom, wird gerade renoviert.

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Umzüge im Rahmen des Aschurafestes

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Ein paar Jungs die mich mit Freude begüßt haben. Kurz danach wurde ich von einer Gruppe Mädels angesprochen und ebenfalls begrüßt. Davon gibt es aber kein Bild. 🙂

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Der Schrein von außen in der Abenddämmerung. Ich hatte hier nie das Gefühl nicht willkommen zu sein. Viele Leute sprechen einen an, woher man kommt, wie man den Iran erlebt usw. Sehr angenehmes und aufrichtiges Interesse!

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Abendessen für 60 Cent und gute Nacht!

Sonne! Endlich richtig sonniges Wetter im Iran und ich rolle nach Esfahan. Eine Stadt auf die ich mich schon seit meiner Abfahrt freue!

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Hier muss ich bei nächster Gelegenheit weiterschreiben. 😉 Gute Nacht!!!


Teil3

Durch eine Empfehlung von Hossein habe ich direkt ein Hotel in Esfahan und werde da herzlichst begrüßt. Kurz unter die Dusche und dann auf den Imam Platz. Es sind die Tage 9 und 10 des Muharram und die Feste rund um Imam Hussain finden ihren Höhepunkt. Alle Museen und auch die Moscheen sind für Besucher geschlossen, alle Geschäfte haben geschlossen.

Ich gehe also auf den Platz der direkt um die Ecke vom Hotel ist. Endlich stehe ich hier, nach so vielen Wochen und km unterwegs 🙂 Grandios. Es dauert nicht lange und Mahdi spricht mich an. Eine NGO macht eine Ausstellung und eine kleine Theater Vorführung, um Touristen das Fest und Imam Hussain näherzubringen. Wie laufen über den Platz und sprechen über den Iran und Deutschland, Mahdi möchte nämlich in den nächsten 6 Monaten nach Deutschland zum studieren und hat schon angefangen Deutsch zu lernen.

Ich besuche also die Ausstellung und schaue mir das Theaterstück an. Ich schreibe es hier jetzt nur ganz kurz Imam Hussain wird von den Menschen verehrt, weil er für den Islam gekämpft hat und er trotz völliger Unterzahl gegen den Gegner gekämpft hat. Es soll vorher seinen Männern freigestellt haben zu gehen, worauf viele gegangen sind und er zuletzt mit 72 gegen Tausende kämpfte. Vielen starben durch Hunger und Durst(daher gibt es an den beiden letzten Tagen Tee und Essen überall umsonst, es wird verteilt).

Die Bewunderung der Menschen für Hussain ist aufrichtig. Natürlich wird die Symbolik von der Regierung erkannt. Der Iran stellt sich der Weltgemeinschaft. Down with USA, Down with Israel ist zu lesen. Propaganda eben! Vor dem Plakaten telefoniert der Iraner mit seinem iPhone und trinkt Coca-Cola, weil sie besser schmeckt als die iranische ZamZam Cola…

Mahdi schnappt mich und wir gehen zusammen in die Moschee, er möchte beten. Das sie für Touristen gesperrt ist, lassen die Iraner nicht gelten. Jeder ist herzlich willkommen. Mir wird begebracht wie man sich rituell wäscht und ich sitze im großen Zelt, was wegen der Festlichkeiten aufgebaut ist. Noch ist es leer. Trotzdem genieße ich es sehr einen Einblick in diese Religion/Kultur gewinnen zu dürfen.

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Draußen ist es inzwischen dunkel und vor allen Dingen unglaublich kalt! Schnell mache ich noch ein paar Bilder vom Platz. Durch all die Eindrücke und die Gespräche komme ich gar nicht dazu Bilder zu machen. Tee und Essen wird mir ständig gereicht. Ich brauche nur stehenzubleiben und in der Gegend herum zu schauen.

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Am nächsten Morgen holt Mahdi mich am Hotel ab und wir gehen zusammen auf den Imam Platz wo wir an der Parade teilnehmen, mit tausenden Anderen und danach in die Moschee zum beten gehen. Hier mache ich verstolen ein paar Bilder. Wir sind gerade noch so reingehuscht. Hinter uns wird die Tür der Moschee geschlossen. Wir haben einen Platz in einem Seitenflügel gefunden. Ich sitze im Schneidersitz zwischen den betenden Männern…

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Auch hier wird zum Mittag wieder Essen verteilt. Mhhhhhhhh lecker 😀

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Danach laufen wir gemeinsam durch die Stadt. Wie gesagt hat quasi alles geschlossen. Ich möchte mir aber trotzdem ein paar Sachen anschauen. So laufen wir zum nahe gelegenen Hascht Behescht Palast.

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Von da weiter zum Fluss der zur Zeit kein Wasser führt. Ich darf vorwegnehmen, dass er auf meiner Rückreise nach einem Jahr und 8 Monaten wieder Wasser führte. Hier gibt es die bekannten Brücken. Es warten noch tolle Bilder auf euch! 😀 Es ist kalt, regnet und wir beide frieren uns einen ab 😉

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Ich hatte mir gedacht die Vank-Kathedrale eine armenisch christliche Kirche wird ja offen haben. Ist ja ein muslimischer Feiertag. Aber leider belibt mir auch hier nur ein Bild von verschlossener Tür.

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Mahdi fährt nach Hause! Danke für die Zeit und den schönen Tag. Er bezahlt noch meinen Bus zurück zum Hotel. Ich wärme mich etwas auf und laufe Abend nochmal in die Stadt um mir mein Nazri (Das Essen was verteilt wird) abzuholen und ein paar Tee zu trinken.

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Hier der Teestand auf dem Imam Platz. Ich komme mit vielen Leuten ins Gespräch und Facebook Kontakte werden ausgetauscht. (Facebook ist im Iran verboten).

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Ich entscheide mich weiter nach Yazd zu fahren und auf dem Rückweg nochmal Station in Esfahan zu machen. Dann hat alles wieder auf und ich kann die Stadt nochmal anders kennenlernen.

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Wieder einige KM machen bis nach Yazd aber das Wetter ist nun absolut perfekt. Keine Wolke ist mehr zu sehen. In Yazd habe ich wieder wiene Empfehlung für ein Hotel und checke im Silk Road Hotel ein. Was sich als genau richtig herausstellen sollte!!!

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Was alles in Yazd los war und da war so einiges los 😉 Das erzähle ich euch bei nächster Gelegenheit. Ich muss jetzt ins Bett. Der Wecker geht um 5:30 Uhr die Fähre warten! 😉

 

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Sehr viel Input für ein kleines Gehirn

Unglaublich, wenn man an all die Orte und Menschen zurückblickt die meinen Weg bis jetzt begleitet haben und somit steigt die Freunde auf das was noch kommen mag um so mehr!

Wir waren in Tbilisi stehen geblieben, wo ich das schlechte Wetter in den Bergen ausgesessen habe. Das hat auch hervorragend funktioniert, wie ich jetzt sagen kann 😉

Aber beginnen wir erstmal in Tbilisi…

Mir gefällt die Stadt sehr gut und ich habe mich unglaublich wohl gefühlt, was zum einen am tollen Fox Hostel lag und zum anderen an der Stadt und den Menschen selbst. Es gibt ein sehr großes kulturelles Angebot, was ich nicht wahrgenommen habe, da ich meinen Kopf mal etwas Ruhe vor neuen Eindrücken gönnen wollte. Aber alleine dafür lohnt es sich schon eine Woche in Tbilisi zu verbringen…

Ich nehme euch mal mit in die Stadt 😉 Hier das Parlament und der Freedom Square. Keine Sorge das Wetter wird noch besser 😀

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Beide liegen direkt an der Hauptstraße die ich vom Hostel aus einfach runter Richtung Altstadt laufen musste. Die Altstadt selber hat mir gut gefallen. Hier gibt es noch einige „ältere“ Gebäude und Einrichtungen.

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Warum dies auf Deutsch übersetzt ist konnte ich leider nicht herausfinden. Ich gehe mal davon aus, dass hier Unterstützung aus Deutschland vorhanden war oder ist.

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Hier kann man die Mother Georgia sehen, die über die Stadt wacht.

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Auch das Nachleben findet sich im Bereich der Altstadt. Es geht ab ca. 23-24 Uhr los. Dann füllen sich die Bars und die Clubs.

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Entlang der Kura, dem längsten Fluss des Kaukasus, finden sich dann die weiteren Attraktionen im Zentrum von Tbilisi.

Die typischen Kirchen Wie man sie überall in Georgien und Armenien finden kann.

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Alte Waschhäuser ähnlich dem türkischen Hamam, die immer noch in Betrieb sind. Warme Quellen und frisches Wasser durch einen kleinen angrenzen Fluss mitten in der Stadt machen die Lage ideal.

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An diesem kleinen Zufluss der Kura kann man entlang zu einem Wasserfall laufen. Auch wenn der Fluss nicht besonders groß ist, so hat er doch über die Zeit ein kleines „Tal“ in den Stein gefressen an dessen Klippen Häuser stehen.DSC_5661 DSC_5677 DSC_5682 DSC_5684 DSC_5694

Reste vergangener Zeiten. Früher waren noch wesentlich mehr Waschhäuser zu finden.

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Unter Strom :-/ Solche offenen Verdrahtungen finden man häufiger…

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Zurück an der Kura wird einem neu angelegten Park gearbeitet. Verbunden ist er mit einer sehr futuristischen Fußgängerbrücke zur Altstadt. In Ihm liegt auch das noch nicht fertiggestellte, etwas wurstförmige Gebäude(welches noch nicht fertiggestellt ist. Ich hatte Glück denn die Bauarbeiter hatten eine Sicherheitsschulung und haben mich einfach reingewunken ;)) und über ihm thront der Präsidentenpalast. Vielleicht kommt dieses Gebäude einigen bekannt vor 😉

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Per Seilbahn kann man auf den Hausberg und zur Narikala Festung fahren. Von hier aus hat man einen Blick über die gesamte Stadt.
Von der Festung gibt es später noch schöne Bilder.

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An der Kura entlang bin ich dann wieder zum Hostel zurück gelaufen und habe noch ein paar weitere Endrücke der Stadt sammeln können.

Hier ist zum Beispiel ein neues Verwaltungsgebäude das alle Ämter und Anlaufstellen zentrallisiert.

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Ich habe Handwerker unter Brücken getroffen und erfahren, dass Saarbrücken eine Partnerstadt von Tiflis ist. So gibt es in Saarbrücken den Tiflis Platz 😉

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Ein sehr interessantes Beispiel für das Errichten einen Strommastes, wenn das Fundament des Mastes nicht ganz gerade geraten ist…

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Geht doch! Dann habe ich noch einen kleinen versteckten Weg gefunden, der hinter Werbewänden entland führt und mit einer kleinen Tür endet. Das hatte ich so auch noch nicht 😉

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Hier dann noch mein Hostel und mein Parkplatz im Hinterhof. Jeder der nach Tbilisi fährt, kann ich das Fox Hostel nur wärmstens ans Herz legen!

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An einem anderen Tag habe ich dann Nachts noch eine Runde durch die Stadt gedreht und ein paar Bilder bei Nacht geschossen. Die Orte werdet ihr wiedererkennen. Daher stelle ich die Bilder einfach mal so ein. Zum anschauen 😀

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Zum Abschluss in Tbilisi noch ein paar Worte zu den Menschen dir ich treffen durfte. Im Hostel waren die Eigentümer sehr nette Leute die auch wirklich sozialem Einsatz zeigten. Einer der Mitarbeiter im Hostel ist im April aus Luhansk mit dem Fahrrad „geflohen“ und bis Tbilisi gefahren und dort hängengeblieben. Interessante Geschichten aus der Ostukraine inklusive! Wie ich auch schon von vielen anderen Seiten gehört habe ist die Situation schlimm, besonders für die Bevölkerung die einfach nur ihr Leben leben will. Allerdings sind die Nachrichten auf beiden Seiten des Konflikts so verzerrt, dass es extrem schwer ist sich eine Meinung zu bilden.

Eine andere Geschichte sind zwei irakische Brüder die sowohl aus dem Irak als jetzt aus Syrien geflohen sind und ihre restliche Familie zurück gelassen haben. Sie versuchen gerade in Tiflis irgendwie Fuß zu fassen und kommen ins Hostel um Internet zu haben und einen Tee oder Kaffee zu trinken. Wir haben im Hostel viel Uno gespielt so auch mit den beiden und Sie erzählen einem dann beim Uno spiel ihren unglaublichen Weg.

Zuletzt eine Georgierin die in der KZ-Gedenkstätte Buchenwalt 1 Jahr lang Freiwilligendienst gemacht hat. Eine Person die unglaublich gebildet und weitblickend denkt. Ich hatte mit ihr ein sehr intensives und langes Gespräch und kann mich kaum erinnern wann ich zuletzt mit so vielen Sachen über die ich nachdenken musste aus einem Gespräch gegangen bin. Es ist toll sich auszutauschen und auch wenn man nicht immer einer Meinung ist, so gleichen sich die Positionen im nachhinein vielleicht ein wenig an, da beide Seiten über das Gesprochene nachdenken.

Ein schönen Abend hatte ich noch mit zwei CouchSurfern. Wir haben uns in der Stadt getroffen und uns wurde von einem einheimischen CouchSurfer die Stadt gezeigt. Danach hatten wir noch ein geselliges Abendessen und zurück war ich Hostel zur Uno Runde 😉

Ah und noch ein paar Worte zu Georgien. Man kann über Saakaschwili halten was man will. Ich denke aber das Georgien sich auf einem guten Weg befinden und das liegt hauptsächlich an zwei Punkten. Die staatliche Organisation wurde komplett gestrafft und es gibt überall im Land in jeder größeren Stadt die Anlaufstellen die zentral alle Sachen des Staates regeln. Die alte Bürokratie ist zum größten Teil erschlagen worden. Der zweite Punkt ist das Austauschen des Großteils der Polizei auf einen Schlag. Umstellen auf eine gute Bezahlung und bauen von neuen modernen Polizeistationen im ganzen Land. So gilt die Polizei nicht nicht länger als korrupt sondern als Adresse an die man sich wenden kann.

Nachdem ich in Tiflis das schlechte Wetter ausgesessen hatte, was goldrichtig war, denn in den Bergen gab es einen Strum mit Schnee und vielen Erdrutschen, habe ich mich dann auf den Weg in die Berge gemacht. Der Offroadweg nach Mestia war mich alleine und nach dem Sturm zu heiß 🙂 und so habe ich mich erst nach Zugdidi und dann per Asphalt nach Mestia aufgemacht.

Wartungsfreundlichen Gaszähler auf dem Weg nach Zugdidi. Hier muss niemand zu Hause sein, wenn er alle paar Jahre ausgetauscht werden muss 😀

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In Zugdidi habe ich mich auch ins örtliche Hostel begeben. Was auch wunderbar war. Einen US Amerikaner getroffen, der von Ort Englisch unterrichtet. Einen Engländer auf Reisen, zwei Koreaner auf Reisen und ein ziemlich verkatertes Hostel-Team. Die letzte Nacht war ziemlich gut 😀

Zugdidi selber ist ganz nett, abends lecker gegessen. Die georgische Küche ist wunderbar und ich werde weder in Georgien, noch in Armenien(wo ich jetzt bin) und nach allem was ich gehört habe auch im Iran, mit Sicherheit nicht verhungern 🙂

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Am nächsten Morgen dann die Sachen packen und UP-TO-Mestia. Ich poste hier einfach mal ein paar Bilder von der Fahrt in die Berge. Dazu muss man nicht viel sagen. Es ist einfach schön durch eine solche Landschaft zu fahren!

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In Mestia angekommen war es recht aufregend. Die Unterkunft, die ich mir vorher rausgesucht und gebucht hatte, war verlassen. Niemand war da. Eine Dame sprach mich auf der Straße an und gab mir am Telefon ihre englischsprechende Tochter. Sie erklärte mir, dass meine Unterkunft ihre Tante gehörte und Sie in Tiflis sei, die Unterkunft geschlossen. Ich könne bei Ihrer Familie übernachten. Gut alles klar. Also dort eingezogen und Sachen ausgepackt umgezogen und in die Stadt gelaufen. Gegen 17 Uhr erreicht mich im Svanti Museum eine SMS meiner eigentlichen Unterkunft, wann ich denn gedenken würde anzureisen!? Ich die Nummer angerufen: Ja er sei nicht da, aber sein Mitarbeiter sei jetzt am Haus und ich hätte das Zimmer ja gebucht usw. Ob er die Familie kenen würde, wo ich jetzt untergekommen bin. NEIN!

Mit anderen Worten ich bin belogen worden! Also zurück zur Lügenbande, denen erklärt das ich Sie doof finde. Meine Sachen gepackt, Moppedklamotten an, Motorrad angeschmissen. 500m den Berg rauf und alles wieder ausgepackt. Zimmer bezogen und in die Stadt etwas essen gegangen…

Musste das sein!?

Am nächsten Morgen habe ich mir Frühstück gemacht, meine Sachen gepackt und bin fertig. Möchte bezahlen und dann los. WIEDER NIEMAND DA UND ZU FINDEN! 30 Minuten lang versuche ich jemanden zu erreichen, zwecklos! Es kommen noch ein paar US-Amerikaner vorbei und fragen nach dem Weg, kurz danach ein paar Israelis. Geld liegen lassen ist also keine wirkliche Option. Ich schreibe dem Eigentümer eine SMS, dass ich jetzt fahre und wir anders abrechnen müssen, ich aber bei dem ganzen Hin und Her nicht den vollen Preis bezahlen werde. Jetzt kümmert sicht Booking.com um das Thema…

Familienunterkunft:

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Eigentliche Unterkunft(Wegen den Türmen gewählt ;):

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Nun aber zum Wesentlichen: Mestia ist bekannt wegen ihrer Steintürme und die stehen in Mestia und auch in der Region in großer Stückzahl. Die Türme sind Unesco Weltkulturerbe und daher entsprechend geschützt.

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Meine Spuren auf dem Weg zum Hotel:

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Der Stadtkern wurde vor einigen Jahren verändert und es wurde ein neues Zentrum gebaut. Was KOMPLETT leer steht :-/ Ein Problem an vielen Orten ist, dass Sachen begonnen werden und gar nicht fertiggestellt werden, oder wie in diesem Fall völlig an der Realität vorbei gebaut werden. In Georgien sowohl als auch in Armenien herrscht ein Immobilienboom der platzen wird.

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Nachdem ich die Stadt erkundet hatte war ich im Svanti Museum. Die Geschichte der Länder ist so lang und interessant das es wirklich erschrenkend ist, wie wenig ich vorher über die Länder wusste. Bzw. Sie in der Wahrnehmung des „Westens“/“Europas“ eigentlich gar nicht auftauchen. Insbesondere für Christen gibt es hier sehr viel zu entdecken! Ich bin zwar nicht gläubig, aber der Wert der Zeugnisse von Handwerk und Kultur begeistert mich!

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Auf dem Rückweg vom Abendessen gab es noch ein paar Bilder bei Nacht 😉

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Der Rückweg von Mestia sollte mich nach Batumi führen. Auch hier hatte ich wieder richtig gutes Wetter und die Fahrt durch die Berge in der anderen Richtung war alles andere als langweilig.

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In Batumi angekommen habe ich mich im TJ Hostel einquartiert, aufgrund eine Empfehlung von Kristin(die ich über Facebook kenne und hoffentlich bald mal treffe). Das Hostel liegt nicht direkt in Batumi sondern in den Hügeln hinter/neben der Stadt. Man hat einen super Blick aufs Meer und auf die Stadt und kann die Seele etwas baumeln lassen. Mir war klar, dass ich noch einen weiteren Tag bleiben werde und mit Batumi somit in Ruhe anschaue. Also habe ich den Tag gemütlich am Meer ausklingen lassen und nach dem Sonnenuntergang hatte ich ein leckeres georgisches Essen.

Das erste Bild ist der Blick aus meinem Badezimmer, im Hintergrund Batumi Downtown 😀

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Beim Frühstück habe ich zwei freie Journalisten kennengelernt. Eine Kanadierin und einen Spanier. Sie sind als Paar unterwegs und berichtet machen Fotos von den unterschiedlichen Stationen Ihrer Reise. Sie hat zB schon im Iran gelebt, in Agypten und zuletzt in Kurdistan im Irak. Was die beiden so sehr frustriert ist, dass außländische Journalisten eingefolgen werden, 2 Wochen im Land sind und Ihre Artikel zur Einschätzung der Lage dann gedruckt werden. Sie selber können nur selten ihre meistens anderen Eindrücke „verkaufen“. Ich hoffe das Sie weitermachen und den Mut nicht verlieren. Das Frühstück dauert also etwas länger und ich mache mich erst gegen 13 Uhr auf den Weg in die Stadt.

Ich nehme einen der kleinen Busse die hier überall herumfahren mit unterschiedlichen Linien. Wenn ich es richtig verstanden habe, bezahlt man immer den gleichen Betrag egal wie lange man fährt. Und ich denke das die Fahrer der umgebautet Ford Transit oder Mercedes Sprinter privat arbeiten. Wer wie, wie oft die Linien verteilt muss ich noch recherchieren 😀

Im Hafen steige ich aus, hier kann man schön die Hügel sehen, wo sich auch das Hostel befindet.

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Das alte Tragflächenboot wie es Sie früher auf dem Gardasee gab. Erinnerte mich direkt an die Urlaube mit meinem Vater am Gardasee als ich noch klein war 🙂

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Direkt am bekannten Strand kennt der Bauboom keine Grenzen. Hier werden moderne Hochhäuser gebaut.

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Riesenrad im Gebäude!

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Die bekannten Strände von Batumi

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Vom Strand aus kann man die Berge sehen. Sehr schön…

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Endlich wieder ein Platz für ein gutes Klettertraining! 😀 Oh man was muss ich trainieren wenn ich wieder da bin 😉

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Wie überall auf meiner bisherigen Reise findet man auch in Batumi tolle Parks zum verweilen.

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Von der Altstadt ist nur noch wenig da. Und ich denke es wird in den nächsten Jahren noch weniger werden. Denn die Baustellen überall erzeugen neues „modernes“ Gleichgespültes.

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Viele fertige Gebäude stehen leer und das schon seit einiger Zeit. Direkt daneben geht das Bauen weiter. Wer dort einmal wohnen soll ist mir noch nicht klar. Denn bis der Wohlstand soweit verteilt ist, benötigt es noch einige Zeit. Bis dahin kann man die Gebäude wieder neu bauen…

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So sehen die Häuser/Wohnungen aus die bewohnt!

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Marineakademie. Viele Junge Menschen in adrett sitzender Uniform 🙂

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Karten und Damenspiel…

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Als Abschluss meiner Tour bin ich mit der Seilbahn auf den Hausberg gefahren. Eine schöne Fahrt und Sie bietet wirklich noch einmal ganz andere Perspektiven der Stadt.

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Wenn Infrastukturprojekte nicht komplett fertiggestellt werden…

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In den Hügeln beim Hostel habe ich dann noch mein Lieblingshaus gefunden. 🙂 Mit Blick über das Meer und ruhiger Nachbarschaft…

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Gegessen hatte ich in der Stadt also noch etwas Brot mit Wurst und Käse…mhhhh dieser Käse hier. Herrlich… Beim Einkaufen sagte ich, dass ich gerne zwei Tomaten hätte. Es wurde als 2kg verstanden. Als ich klarmachte, dass ich wirklich nur zwei meine, brach großes Gelächter bei den Angestellten aus. 🙂 Ja ich reise alleine!

Ich hatte mich entschieden den direkten Weg von Batumi nach Akhaltsikhe zu nehmen, um von dort weiter nach Yerevan in Armenien zu fahren. Ansonsten hätte ich fast über Tiflis nach Armenien fahren können und somit die gleiche „Autobahn“-Strecke erneut fahren müssen.

Mir war klar, dass ein größerer Teil der Strecke Schotter und Offroad war. Aber das Wetter war gut und die Strecke bzw. Natur sollte es wert sein, nachdem was ich im Internet lesen konnte.

Und das war es auch. Es war das längste Stück offroad was ich bis jetzt gefahren bin und was war unglaublich anstregend. Die Bilder sind an den besseren Stellen der Strecke entstanden und auf den Videos die ich mit nach Hause bringe wird besser klar, wie die Strecke wirklich war.

Bergauf bis zum Pass war fast durchgängig der 1. Gang angesagt und der Tankrucksack ließ eine ideale Position nicht zu, was noch mehr Schweiß gekostet hat 😉 Zuerst hatte ich ja noch Asphalt…

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Oben auf dem Pass. Abgekämpft 🙂 Treffe hier oben einen, so wie ich denke Obdachlosen, der mich nach dem Weg nach Batumi fragt und dann in die Richtung läuft. Ich glaube ich habe es auf Video, es war nicht sonderlich warm hier oben :-/

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Die letzten KM wieder auf Asphalt und einer wirklich guten Straße! Unglaublich glücklich dieses Stück geschafft zu haben. Für viele erfahrene Offroadhasen wird es keine Herausforderung sein, aber ich war errleichtert und eben glücklich als ich gemütlich zum Tagesziel rollte.

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In Akhaltsikhe habe ich nur geduscht, gegessen, geschlafen. Und bin am nächsten Morgen Richtung Yerevan aufgebrochen.

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Auf dem Weg habe ich dann noch einen Abstecher gemacht und bin zum Kloster Varzia gefahren. Sehr beeidruckend ist schon die Strecke dorthin, wie ihr auf dem vorherigen Bilder sehen könnt. Das Kloster selbst ist wohl mit das größte seiner Art in dieser Gegend, denn kleiner Ableger findet man auch an anderen Stellen.

Ich war mal wieder nicht zur richtiger Zeit am Ort, daher viel eine Führung aus. Trotzdem hat es sich für mich gelohnt es einfach mal gesehen zu haben.

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Auf dem Weg zur Armenischen Grenze…

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In Armenien… Diese Kombination aus Weite mit Bergen, dazu alles grün macht es wunderschön! Die Grenze war mal wieder problemlos. In Armenien habe ich noch eine Versicherung gekauft, da diese wohl vorgeschrieben ist. Ob das so stimmt weiß ich noch nicht 😉

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Diese Kuhherde wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Ich habe eine Pause gemacht und etwas getrunken und gegessen. Das Motorrad stand gerade so an einer schrägen Stelle, dazu kam ein ordentlicher Wind.

Über diese Weite konnte ich einen kleinen Jungen rufen hören. Er lief über das gesamte Feld und stand dann vor mir und schaute mich mit seinen großen Augen begeistert an. Ich sprach englisch mit ihm, warum weiß ich nicht, gut es machte so oder so keinen Unterschied, da wir uns mit Worten nicht verstehen konnten. Er drückte mir seine Kappe in die Hand und schnappte sich meinen Helm und zog ihn an. Ich war ganz benommen, irgendwie überfordert mit der Situation. Diese Offenheit und keinerlei Scheu, obwohl er hier im „Nirgenwo“ unter wahrscheinlich sehr einfachen Verhältnissen lebt ließen mich Schlucken. Nachdem ich mir meinen Helm wiederbeschafft hatte, wurde das Motorrad bestiegen. Ich musste es festhalten, damit es nicht umfällt. Er wollte es starten, was ich ihm ausreden musste 😉 Nachdem ich ihn vom Motorrad runtergeholfen und noch eine Packung Haribo in die handgedrückt habe, machte ich mich tief bewegt wieder aus dem Staub. Ich flüchtete fast aus der Situation.

Ich versuche mir etwas von dieser Offenheit und Unvoreingenommenheit dieses kleinen Burschen zu bewahren!

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Kurz vor Yerevan

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Abends bin ich in Yerevan angekommen und wurde hrzlichst von zwei tollen Menschen aufgenommen. Die mir obwohl Sie mich gar nicht kannten ein tolles Heim für meine Tage in Yerevan gegeben haben. Der Kontakt war über meinen Freund Kazuo schon vor der Reise zustande gekommen. Kazuo hat eine Freundin und Ein Freund von ihr lebt in Yerevan. Ja so kann es gehen. CouchSurfing über private Wege.

Die Zeit in Yerevan war toll und ich schreibe diese Zeilen schon 2 Tage von Yerevan entfernt, direkt von der Armenisch – Iranischen Grenze.
Da dieser Eintrag nun schon sehr lang ist werde ich Yerevan und alles weitere im nächsten Eintrag verarbeiten!

Bis bald…